> Mountain Camp Pitztal

Koch mit Forellenteich

30.01.2017
Bild & Text: Axel Scheibe

Das Mountain Camp in Jerzens ist ein perfekter Ausgangspunkt für die Erkundung des Tiroler Pitztals – und das im Sommer ebenso wie im Winter.

Viele Campingplätze werden mit Begeisterung in zweiter oder gar dritter Generation betrieben. Bei Tobias Eiter im Pitztal ist das etwas anders. Der gelernte Koch war es nach vielen Jahren der Wanderschaft müde, regelmäßig von einem zum anderen Ort, oder gar von einem ins nächste Land zu ziehen. Er suchte etwas Festes und fand im Pitztal ein Stückchen Land, das von Fischteichen dominiert wurde und mit einer kleinen Gaststätte um Gäste warb. Das war vor 15 Jahren.

Damit hatte er zwar einen Arbeitsplatz in der eigenen Küche, doch sein Steuerberater fand, da müsse noch ein zweites Standbein her. Und damit kam der Campingplatz ins Spiel. Das Gelände war groß genug, die Lage fast perfekt und so entstand mitten im wildromantischen Pitztal ein kleiner idyllischer Campingplatz mit 40 Touristenplätzen.

Dafür musste natürlich die Gaststätte genauso wenig weichen, wie einer der Forellenteiche. Klar, dass der im Sommer besonders bei den kleinen Campingplatzbewohnern als Badeteich sehr beliebt ist. Doch auch Angler kommen hier zu ihrem Recht. Wer möchte, kann sich die Forelle für den Teller selbst aus dem Teich holen – etwas Geduld freilich vorausgesetzt.

Nach dem Fang kümmert sich Tobias Eiter als gelernter Koch um die weitere Zubereitung. Dabei bietet er den Campinggästen in seinem Restaurant Fischteich natürlich nicht nur Fischiges. Auch Wildbret steht, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen, hoch im Kurs.

Hoch im Kurs stehen auch die Ziegen zum Streicheln, ein Abenteuerspielplatz und bei Regen die Spielhalle. Langweilig wird es den Kindern nicht. Dafür sorgen auch der Familienhund Chucha, die Katze Nikita und die anderen Tiere: Pferde, Hühner und Schafe gehören zum kleinen Bauernhof.

Im Winter wird aus dem Teich eine Schlittschuhbahn und der nahegelegene Hochzeiger, das Skigebiet am Rifflsee oder der schneesichere Gletscher übernehmen das Unterhaltungsprogramm. Die Bushaltestelle zu den Skigebieten ist ca. 100 Meter entfernt. Zum Hochzeiger benötigt man nur sieben Minuten und am Fuß der Gletscherbahn ist man in 40 Minuten. Langläufer starten direkt am Platz. Eisklettern, Schneeschuhwandern und Schlittenfahrten werden im Pitztal mehrfach angeboten.

Mittlerweile gibt es 40 großzügige Stellplätze – alle versehen mit Stromanschluss sowie Wasser für die Ver- und Entsorgung. Ein Gasanschluss ist ebenfalls an jedem der Komfortstellplätze verfügbar. Im Sommer bietet die Zeltwiese Platz für Fahrrad-, Motorrad- oder Autotouristen. Ein Wasch- und Trockenraum steht ebenfallszur Verfügung natürlich inklusive Waschmaschinen und Trockner. Im Sanitärgebäude befinden sich neben den Toiletten ein Wickeltisch, Einzelduschen, Waschkabinen und ein separates Badezimmer mit Dusche und WC zum mieten. Das entspricht alles dem normalen Standard, bei Vollbelegung wird es aber etwas knapp.

Im Winter stehen in den Hotels der Umgebung Hallenbäder und Wellnessbereiche gegen Gebühr zur Verfügung. Tobias Eiter hilft gern mit passenden Angeboten.

Ein Besuch im benachbarten Sägewerk lohnt sich zudem. Dort geht Sepp Reinstadler seiner Arbeit nach. Er ist einer der Pitztaler, die sich der Zirbe verschrieben haben. Dieser Hochgebirgsbaum steht im ganzen Tal im Mittelpunkt. Da gibt es ein Museum im Jerzens und oben am Hochzeiger einen Zirbenerlebnisweg, der die Kinderherzen höher schlagen lässt. Viele der Ideen stammen von Sepp, der über lange Jahre als Bürgermeister auch die amtlichen und organisatorischen Fäden in der Hand hielt.

Heute gilt seine ganze Liebe nur dem Baum. So sägt er nicht nur teils Jahrhunderte alte Zirbenstämme in handliche Bretter, sondern dampft auch mit einem ganz speziellen Verfahren die ätherischen Öle aus dem Holz, die dann, abgefüllt in kleinen Flaschen, zu den beliebtesten Mitbringseln aus dem Tal gehören. Ein paar Tropfen aufs Kissen, das auch gern mit Zirbenspänen gefüllt sein kann, und der Schlaf wird ruhiger.

Während sich im Winter das Tal in eine Skidomäne der kurzen Wege verwandelt, sind es im Sommer die zahlreichen Wandermöglichkeiten, die viele Urlauber ins Tal ziehen. Auch dafür hat Tobias Eiter manch guten Tipp parat. Hochzeiger und Sechszeiger gehören auf jeden Fall zu den Ausflugszielen und auch der Stuibenwasserfall ist vom Campingplatz nicht weit entfernt. Ein Abstecher ins Naturpark-Haus auf dem Kaunergrat verspricht ebenfalls Interessantes für kleine und große Leute.

Campingplatz-Info

Mountain Camp Pitztal, Familie Tobias Eiter, Niederhof 260, A-6474 Jerzens, www.mountain-camp.at Ganzjährig geöffnet. 40 Touristenplätze. Hunde erlaubt. Anfahrt über die Inntalautobahn bis zur Abfahrt in Richtung Pitztal fahren oder plakettenfrei über den Fernpass und Imst.

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