Schnell ist es passiert: Kurz nicht aufgepasst, schon prallt der Reifen gegen den Bordstein. Auch wer beim Einparken heftig gegen die Bordsteinkante fährt, kann den Reifen nachhaltig schädigen. Je nach Situation können die Reifen im Bereich der Seitenwand oder der tragenden Struktur des Reifens, der Karkasse, Schaden nehmen.
Bordsteinrempler nicht ignorieren
Auch wenn sich am Fahrverhalten des Fahrzeugs unmittelbar danach nichts ändert, warnt DEKRA davor, solche Vorfälle einfach zu ignorieren. Eine Gefahr liegt darin, dass kleinere Schäden an einem Reifen zunächst unbemerkt bleiben und sich zu größeren ausweiten können. Dies kann letztlich zum kompletten Ausfall des Reifens führen. „Reifen haben ein Gedächtnis wie ein Elefant. Das heißt, solche Schäden verschwinden nicht einfach, sie können vielmehr zu einem späteren Zeitpunkt zum Risiko werden“, sagt Christian Koch, Reifensachverständiger bei DEKRA.
Vorsicht bei scharfkantigen Bordsteinen
Besonders gefährlich sind zum Beispiel scharfkantige Bordsteine, die als Einfassungen für Pflanzen dienen. Sie können den Reifen regelrecht aufschlitzen. In Bordsteinnähe heißt es daher: Vorsichtig rangieren und genügend Abstand halten. Lässt es sich absolut nicht vermeiden, über einen Bordstein zu fahren, sollte man das möglichst mit geringer Geschwindigkeit und unter einem rechten Winkel tun. Die Belastung für den Reifen bleibt so am geringsten.
Sichtbare Schäden untersuchen lassen
Die Sachverständigen von DEKRA empfehlen, bei sichtbaren Schäden, wie zum Beispiel bei Verformungen oder Rissen, den Reifenfachmann aufzusuchen und den Pneu untersuchen zu lassen. Wer während der Fahrt mit höherem Tempo mit einer Fahrbahnabgrenzung kollidiert ist, sollte auch abklären, ob bei dem Manöver das Fahrwerk in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zieht das Fahrzeug auf gerade und ebener Fahrbahn nach einer Seite heißt es: unbedingt die Werkstatt aufsuchen und das Fahrwerk überprüfen lassen.