Harte Fakten zu Beginn: Der Camper 540 QMK von Dethleffs misst 7,7 Meter, ist 2,5 Meter breit und wiegt leer über 1.500 Kilogramm. Optisch und gefühlt ein richtiges Schlachtschiff, aber dem ersten Eindruck nach zu urteilen dürfte der Dethleffs Camper 540 QMK für uns perfekt sein. Warum?
Der 540 QMK hat ein 140 mal 200 Zentimeter großes Elternbett, im Heck ein Stockbett für die Kinder, eine Sitzgruppe für vier Personen, eine Küchenzeile mit riesigem Kühlschrank inklusive Gefrierfach, ein separates WC, eine Waschnische mit Waschbecken, einen großen Kleiderschrank, ausreichend Staumöglichkeiten in Schubladen, Oberschränken sowie unter den Sitzgelegenheiten und unterm Bett. Das haben viele Wohnwagen? Natürlich, aber der 540 QMK bietet auch noch Platz zum Bewegen.
So war das Beladen problemlos, jedoch nicht ohne Tücken. Der 540 QMK will sehr bewusst geladen sein, sonst tendiert er zur Instabilität. Was wir auf den ersten Kilometern sofort zu spüren bekamen. Also umladen: mehr Last in die Mitte des Caravans, weniger in Bug und Heck. Passt!
Eine weitere Tücke ist die Stromeinspeisung. Entgegen üblicher Wanddosen hat der 540 die CEE-Dose unterflur. Das ist optisch gut, sorgt aber oft für nasse Knie auf der Wiese. Beim Füllen des Wassertanks vermissten wir eine Füllstandsanzeige, damit man nicht in die Möbel klettern muss, um zu sehen, wann der Tank voll ist.
Schlafen
Am Zielort freuten wir uns nach Aufbau und Abendessen aufs Bett. Schon beim Hinlegen bemerkten wir, dass es sehr laut knarzt. Das Bett ist an sich sehr gemütlich, aber mit relativ harter Matratze, was natürlich rein subjektiv ist. Wäre das Knarzen nicht gewesen, hätten wir sicher traumhaft genächtigt. Die Hoffnung blieb auch, dass dies nur in der ersten Nacht so sei, weil wir das Bett „einliegen“, leider Fehlanzeige. Trotz verschiedener Tricks sind wir dem Geräusch von Holz auf Holz nicht wirklich Herr geworden.
Die Kinder schliefen hervorragend im Stockbett. Unser 3-Jähriger schlief im oberen Bett. Die Absturzsicherung war ausreichend, obwohl deutlich darauf hingewiesen wurde, dass Kinder unter sechs Jahren das Bett nicht benutzen sollten. Wir ignorierten dies erfolgreich. Florian hatte viel „Spaß“ beim Schlafen, vor allem weil am Kopfende ein tolles Nachtlicht angebracht war. Was ich mir noch wünsche, wäre eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Bücher oder kleinere Spielsachen. Diese hätte am Fußende des Bettes Platz.
Unser kleiner Sohn logierte im unteren Bett, jedoch nicht ohne Vorsichtsmaßnahme. Wir nahmen die Matratze raus und klappten den Lattenrost hoch. Was eigentlich als Spielfläche oder Stauraum gedacht ist, wurde so zum Babybett mit improvisierter Sicherung gegen Fluchtgefahr. Beide Fenster oben und unten sind mit einem zusätzlichen Stab gegen Herausfallen gesichert, alles sehr kinderfreundlich.
Kochen
Die Kochzeile bietet drei Brennstellen, Kühlschrank und Spüle. Die Abstellfläche fällt etwas klein aus, ist aber dennoch ausreichend. Wir haben teilweise drei unterschiedliche Gerichte gekocht, zum Beispiel Nudeln, Soße und Babybrei – alles gelang wunderbar.
Unter der Kochstelle und dem Waschbecken befinden sich drei große Schubladen, die aber nicht allzu schwer beladen werden sollten. Nach 14-tägiger Nutzung war die oberste Schublade nicht mehr richtig zu schließen. Der Apothekerauszug ist ideal für Flaschen und Gewürze. In den Oberschränken sind schwerere Sachen gut unterzubringen. Die Unterteilung quer hilft, die unterschiedlichen Utensilien besser zu trennen. Grundsätzlich hatten wir ausreichend Platz für Besteck, Geschirr, Babynahrung und sonstige Utensilien.
Vom großen Kühlschrank ganz zu schweigen. Das Gefrierfach, das große, tiefe Gemüsefach als Schublade oder die vielen Seitenfächer in der Tür bieten definitiv genug Platz. Es macht also Spaß, in diesem Wohnwagen für drei Männer zu kochen.
Wohnen
Gegenüber der Kochzeile steht die Sitzgruppe, die ausreichend Platz für vier Personen bietet. Der Tisch könnte etwas größer sein, aber es geht. Die Ablagen drüber sind ideal für Dinge, die wir oft brauchten während des Urlaubs, zum Beispiel Feuchttücher oder Pflaster. In der Sitzecke befindet sich noch gut zugänglicher Stauraum. Allerdings hätte dieser größer sein können, wenn nicht Strom- und Wasserleitungen eine Beladung eingeschränkt hätten. Mit dem Ladegut muss man hier vorsichtig sein. Es gibt auch eine Klappe an der Stirnseite, die aber genau in diesen Bereich führt. Cleverer wäre die Klappe an der gegenüberliegenden Seite, dort hatte man nämlich auch Platz zum Verstauen der Schuhe, ohne ständig Angst um die Kabel haben zu müssen.
Infobox
Und wie beurteilt Familie Gresser Bad und Interieur allgemein? Das sowie die Einschätzung der Testredaktion lesen Sie im Wohntest „Dethleffs Camper 540 QMK“ in der Januar-Ausgabe von Camping, Cars & Caravans. Den Testbericht sowie die digitale Ausgabe (ePaper) gibt es als kostenpflichtigen Download.