Wusch – ein Auto rast haarscharf an uns vorbei. Enttäuscht lasse ich meinen ausgestreckten Arm wieder sinken und wir setzen unseren Fußmarsch fort. Wenn uns nicht bald ein Auto mitnimmt, breche ich zusammen. Mein Rucksack sitzt zwar perfekt positioniert auf meiner Hüfte, trotzdem belasten mich die 20 Kilo Gepäck zusätzlich heftig. Aber viel schlimmer ist, dass die Straße vor uns endlos wirkt. Rechts und links erstreckt sich schwedischer Wald bis an den Horizont. Seit Stunden wandern wir am Straßenrand entlang. Eigentlich wollten wir den Bus nehmen, die Sommerferien haben uns jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber irgendwie müssen wir doch zu dem Campingplatz kommen. Wie schön wäre es, wenn wir jetzt ein Auto mit Wohnwagen hinten dran hätten.
Schweden gilt als perfektes Campingland. Seen, wo immer man hinkommt. Campingplätze in den schönsten Lagen. Keine Orte, an denen man nicht übernachten darf. Außerdem ist Schweden nach Deutschland das günstigste Reiseland für Campingurlauber in Europa. Was will das Camperherz mehr?
Perfekt auch für uns, ein junges Studentenpaar, das seinen Urlaub gern auf den Campingplätzen Europas verbringt. In diesem Jahr machen wir es uns allerdings nicht so leicht wie sonst. Der elterliche Caravan bleibt zu Hause, stattdessen muss alles, was wir für die nächsten 14 Tage brauchen, in zwei Rucksäcken untergebracht werden. Das ist unser erster Urlaub als Backpacker. Unsere Reiseroute geht quer durch Schweden – von Stockholm nach Göteborg. Von Stuttgart kommen wir über Amsterdam mit dem Flugzeug nach Stockholm. Wir sparen uns die tagelange Anreise quer durch Deutschland und die Fähre – dafür verzichten wir auf die Mobilität des eigenen Autos und den Komfort eines Caravans.
Infobox
Wie wir letztendlich doch noch zu dem Campingplatz gekommen sind und was wir auf unserer Reise alles erlebt haben, lesen Sie in der Juni Ausgabe von Camping, Cars & Caravans.