> Frankreich geht gegen hohe Zahlen von Verkehrstoten vor

Tempolimit 80 auf französischen Landstraßen

11.07.2018
Text: Celine Eckl | Bild: Wikipedia

Ab 1. Juli gilt in Frankreich auf zweispurigen Landstraßen ohne Mittelstreifen das Tempolimit 80 km/h. Damit versucht die Französische Regierung die Zahl der Verkehrstoten um 400 im Jahr zu senken.

Eine schwarze 80 auf weißem Grund, umschlossen von einem roten Kreis, darunter das Wort ‚Rappel‘, zu Deutsch: ‚Erinnere dich‘ – diese Schilder bekommen Camper im Frankreichurlaub dieses Jahr noch häufiger zu sehen. Denn die französische Regierung hat durchgegriffen. Seit dem 1. Juli 2018 gilt auf französischen Landstraßen das Tempolimit 80 km/h, statt wie bisher 90 km/h.

Die Änderung betrifft zweispurige Straßen ohne trennenden Mittelstreifen, in circa 400.000 Straßenkilometer in Frankreich. Strecken, bei denen in jede Richtung zwei Spuren führen, sind von der Maßnahme ausgenommen. Hier gilt auch künftig Tempo 90. Unverändert geblieben sind auch die Geschwindigkeitsbeschränkungen in Ortschaften, auf Schnellstraßen und Autobahnen. Dort sind 50 km/h, 110 km/h bzw. 130 km/h erlaubt.

Hintergrund ist ein ähnlicher Gedanke wie bei dem Wörtchen ‚Rappel‘. Die französische Regierung hofft so gegen hohe Zahlen von Verkehrstoten auf Landstraßen vorgehen zu können. Denn laut einer Feststellung des nationalen französischen Verkehrssicherheitsrats ereignen sich etwas 55% der tödlichen Verkehrsunfälle auf Landstraßen mit jeweils einer Fahrspur ohne trennende Mittelleitplanke.

Der ADAC warnt deutsche Autofahrer und Camper. Künftig ist Frankreich eines der EU-Länder mit den strengsten Vorschriften. Um die Autobahnmaut zu umgehen, nutzen viele Touristen die Landstraßen. Das Tempolimit gilt überall, auch wo keine Schilder stehen. Wer zu schnell fährt, dem drohen Geldstrafen von mindestens 68 Euro. In Zukunft gilt für Frankreichurlauber also: Aufpassen auf was für einer Straße man unterwegs ist.

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