> Swift Mondial 470 SE

It’s amazing

10.04.2015
Bild & Text: Raymond Eckl

Ein niederländischer Importeur bringt britische Caravans auf den deutschen Markt. Wie britisch ist das neueste Modell von Swift, das mit dem globalen Namen Mondial den Kontinent erobern will?

Mit dem Swift Mondial bringt Importeur Frank van Wagening die zweite britische Marke nach Sprite nach Deutschland. Drei Grundrisse bietet er in der Modellreihe Mondial an, alle gut ausgestattet und zu Komplettpreisen. Aber wie britisch sind die Swifts eigentlich?

Den ersten Eindruck bestimmt die Fensterfront im Bugtypisch britisch dreigeteilt mit einem großen Dachfenster obenauf. Im Inneren ist hinter dieser Fensterfront die Sitzgruppe platziert – ebenfalls typisch als Doppelsofa ausgebaut, mit einer Kommode, aus der sich ein kleiner Tisch ausziehen lässt. Der eigentliche Esstisch verschwindet im Schrank, wenn er nicht gebraucht wird, kann aber auch ins Vorzelt wandern.

Damit hat es sich aber mit britischem Ambiente, denn der Rest des Wohnraums ist typisch deutsch angeordnet mit französischem Bett und seitlichem Bad im Heck. Küchenblock, Kleiderschrank und TV-Fach stehen über der Achse. Aus den Sofas wird mittels ausziehbarem Lattenrost auch ein Doppelbett. Allerdings verlaufen die Latten alle längs zur Liegefläche, unterbrochen von den Wänden der Sitztruhen. Das ist eher was für Notübernachtungen. Aber so können im Mondial vier Personen sitzen und schlafen.

Bei der technischen Ausstattung blitzen wiederum einige britische Eigenheiten auf. Der Elektroblock unterm Sofa hat faszinierende Abmessungen und viele Anschlüsse bis hin zur Batterievorbereitung. Der Wassertank sitzt im Bug unter der Kommode zwischen den Sofas. Er wird per Pumpe von außen befüllt. Truma liefert hier ein bei uns unbekanntes System, das aus einem Kanister das Wasser ansaugt. Alle anderen Komponenten sind Mitteleuropäern wohl bekannt: Kühlschrank und Toilette kommen von Thetford. Auch bei der Heizung verzichtet Swift auf ein typisch britisches Phänomen. Dort wird seit einigen Jahren in Caravans nur noch die Truma Combi mit elektronischer Steuerung eingesetzt. Im Swift kommt der Klassiker S3004 zum Einsatz. Die Umluft verteilt ein Röhrensystem. Was wir vermissen, ist die Hinterlüftung der Oberschränke. Eine perfekte Luftzirkulation gegen Feuchtigkeit ist so nicht möglich.

Auch die fehlende Duschtasse vor der Toilette ist eher ungewöhnlich, aber prima für die Reinigung. Ein Sicherheitsablauf neben der Spüle für den Wasserhahn fehlt auch, denn bei versehentlich geöffnetem Hahn ergießt sich das Wasser über die Arbeitsplatte, die aber gut gegen die Wand abgedichtet ist. Wenn wir schon am Lamentieren sind, müssen auch die teilweise lieblose Leitungsverlegung und unsaubere Ausschnitte angesprochen werden.

Richtig gut finden wir die vier Spots an der Sitzgruppe, die Steckdosen im Bug, die perfekte Abwasserführung, das Sunroof mit Verkleidung und Lautsprecherboxen sowie die Tellerhalter im Küchenoberschrank. Auch die Fliegengittertür von Horrex macht einen guten Eindruck. Rätsel gibt uns auf, warum die Tischtruhe zwischen den Sofas nicht zu entfernen ist und warum es so wenige Ablagen am Waschtisch gibt. Zwei Dinge, welche die Briten bislang mit Bravour lösten. Wenn alles nur eine Frage des Gewichts ist, kommt der Swift Mondial gut weg. Trotz aufwendiger und schwerer GfK-Karosserie sind die Zahlen vorbildlich.

Wie der Name Mondial schon andeutet, ist der Swift kein waschechter Brite. Er will eher Europäer sein und unterstreicht dies nicht nur durch die Zulieferer. Auch die Gesamtkonzeption ist europäisch mit einer feinen Note britischem Campingverständnis.

Und wie steht es um den Preis? 20.000 Euro für den Mondial 470 sind sicherlich kein Pappenstiel. Aber die Ausstattung ist nahezu komplett, die Verarbeitung weitgehend gut, die Transportkosten inklusive und der Grundriss für zwei Personen ideal.

Infobox

Den vollständigen Artikel von Raymond Eckl finden Sie in der Camping, Cars & Caravans-Ausgabe 04/2015.

Redaktion
Raymond Eckl
Raymond Eckl ist schon seit 1994 bei Camping, Cars & Caravans und wurde bereits ein Jahr später zum Chefredakteur.
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