> LMC Vivo 520 K

Familientraum

01.10.2015
Bild & Text: Volker Stallmann

Der Vivo 520 K – ein klassischer Kinderzimmerwagen im schicken Design mit viel Stauraum und Platz zum Wohnen.

Der LMC Vivo basiert ab 2016 leicht verändert auf der gleichen Plattform wie Musica und Maestro, nur das Design und die Ausstattung variieren – und es gibt nicht alle Grundrisse in jeder Baureihe. Den Vivo 520 K im Test gibt es auch als Musica. Da kostet er mit besserer Serienausstattung einen Tausender mehr. Mit Stockbett im Heck, Mitteldinette und Längsbad neben einem französischen Bett im Bug hat der klassische Familienwagen alles Wichtige für die campende Familie an Bord. Der Vivo 520 K kostet in der Basis 20.820 Euro. Der hier getestete Caravan bringt aber drei Pakete mit: das Exklusiv-Paket für 580 Euro mit Therme, Fliegenschutztür, Komfort-Eingangstür samt Fenster und Abfalleimer, das Luxus-Paket für 590 Euro mit Heki, 25-Liter-Abwassertank, Frischwassertankanzeige, Fernbedienung für die Vorzeltleuchte und das Duschpaket für 360 Euro mit Vorhang, Brause und Holzrost in der Duschwanne. Dazu kommen noch 199 Euro für das Waschraumfenster, 349 Euro für die maximale Auflastung auf 1.800 Kilogramm und die elektronische Stabilisierung ATC für 748 Euro. So kostet unser Testwagen komplett 23.646 Euro.

Karosserie

Bis auf die Sperrholzlage innen ist der Aufbau holzfrei und damit weitestgehend unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Die Verarbeitung der LMC-Karosserie ist sehr gut. Nur wie so oft sollte der Toilettenschacht besser nach innen abgedichtet sein. Und der einteilige Heckleuchtenträger ist zwar ordentlich montiert, aber eben nicht reparaturfreundlich, wenn man mal aneckt. Tür und Fenster sind Standard, die Dachluken über dem Stockbett und im Bad sind recht einfach.

Innen

Schon beim ersten Schritt in den Wagen fällt der Rauchmelder im Eingang positiv auf. Auch die fast komplett in LED ausgeführte Innenbeleuchtung gehört auf die technische Habenseite des LMC. Auch die auf Schienen versetzbaren Lesespots in der Sitzgruppe und am Elternbett sind ein feines Detail, das den Profitestern gut gefallen.

Wenig praktisch sind die Einlegeböden selbst. Die sind unter dem Bett zu einem großen Teil zusammengeschraubt und lassen sich so nicht ohne Weiteres herausnehmen, um darunter zu putzen oder wenn Reparaturen an der Technik nötig sind. Die Optik des hellen Vivo-Mobiliars ist mit gerundeten Klappen, dunkel abgesetzten Bändern und schlichten Chromgriffen sehr modern gehalten. „Die Klappen und Türen zeigen mit gleichmäßigen Spaltmaßen, dass hier ordentlich gearbeitet wird “, so das Urteil von Schreinermeister Oli Pfisterer.

Betten

Die solide Leiter am Stockbett, das mit bis zu 80 Kilogramm belastbar ist, punktet ebenfalls bei ihm. Das untere Bett ist aufstellbar, so lässt sich das Kinderschlafabteil schnell zur Garage umbauen.

Im Elternbett vorn sorgen verstellbare Kopfteile im Lattenrost des französischen Bettes für zusätzlichen Komfort. Die Aufstellteile sind zwar kurz, aber sie unterstützen durchaus, wenn man den Kopf hochlegen möchte, außerdem würde das mit der durchgehenden Matratze anders kaum funktionieren.

Der dritte Schlafbereich, die umbaubare Dinette, lässt sich um gut 20 Zentimeter verbreitern. „Da sitzt man tagsüber besser, auch wenn der Tisch nicht mitwächst und nachts gibt es mehr Schlafplatz.“ Dafür wird freilich der Durchgang vor der Küche enger – reicht aber noch aus.

Küche

Die Küche selbst zeigt sich gut verarbeitet und abgedichtet. „Hier halten Pushlocks die Auszüge und die Klappen der Ablagen unter den Oberschränken zu. Die Oberschränke selbst schließen Kunststoffschnäpper.“ Die sind auch in den anderen Klappen eingebaut und halten leichte Ladung gut, wenn natürlich die Klappen auch nicht so perfekt gesichert sind wie mit Pushlocks.

„Das ist auf den ersten Blick ein echter Traum für die Familie“, Wohntesterin Christiane Eckl ist von der Aufteilung des Vivo 520 K angetan. Neben dem deckenhohen Wäscheschrank hat der große Kleiderschrank seinen Platz, so bleibt der Blick nach vorn über die Dinette und das Bugbett frei. Der Grundriss ist an sich nicht ungewöhnlich, aber die Details machen für sie den Unterschied. Neben dem Raumgefühl überzeugt sie auch die Optik. „Es passt hier farblich wirklich alles zusammen, Vorhänge, Polster und Holz sind wirklich perfekt aufeinander abgestimmt.“

Dinette

Die Mitteldinette ist für zwei Erwachsene und zwei Kinder gut dimensioniert, die Verbreiterung wird man da nur bei Besuch wirklich brauchen. „Die Küche gegenüber der Dinette ist wirklich groß genug, um nach Herzenslust zu kochen. Der Dreiflammkocher bietet Platz für große Töpfe oder Pfannen, die integrierte Spüle hat eine gute Tiefe und der große Kühlschrank daneben fasst 140 Liter.“

Bad

Das Längsbad ist mit separatem Waschbecken und Nasszelle praxisgerecht. „Die Dusche im Testwagen wird man sicherlich dazu nutzen, um mal die Kleinen abzubrausen.“ Als geradezu perfekt stuft die Wohntesterin das Stauraumangebot ein. „Umlaufende Oberschränke mit Ablagen, ein großer Kleiderschrank, daneben der Wäscheschrank – alles nimmt enorm viel Kleidung und Ausrüstung auf.“ Da bleibt allenfalls nur der Wunsch nach einem Drahtauszug neben den riesigen Schubladen im Küchenblock.

Auf der Straße

Der Vivo 520 K ist im praktischen Einsatz auf der Straße unauffällig. Unbeladen läuft er dem Zugwagen bis jenseits der 100-km/h-Marke problemlos hinterher. Das liegt nicht zuletzt an den 60 Kilogramm Stützlast, die der LMC ohne Ladung auf die Kupplung bringt. Damit ist der leere 520 K zwar sehr fahrstabil, aber beim Beladen ist schnell die zulässige Stützlast erreicht. Mit vollem Tank und zwei Stahlflaschen ist bei der Beladung Umsicht gefragt, soll nicht zuviel Gewicht auf die Deichsel wirken. Sieht man sich die Messwerte vom Pendelprüfstand an, hat dieser LMC damit aber kaum Probleme. Da er mit den serienmäßigen 1.500 Kilogramm Gesamtmasse für eine vierköpfige Familie sehr wenig Zuladung hat, geht er auf realistische 1.700 Kilogramm beladen auf den Prüfstand. Im Vergleich mit dem Durchschnitt seiner Größenklasse liefert er dabei völlig durchschnittliche Resultate ab. Die Deichsellänge ist um ein halbes Prozent besser als der Durchschnitt, Gierträgheitsmoment und Fahrdynamikkennwert sind zwischen zwei und drei Prozent besser als der jeweilige Durchschnitt.

In Kombination mit sehr tragfähigen C-Reifen, der selbstnachstellenden AAA-Bremse und dem ebenfalls von Chassis-Hersteller Al-Ko stammenden elektronischen Stabilisierungssystem ATC ist der Vivo 520 K nicht nur für den Profitest bestens gerüstet, sondern auch für entspannten Campingurlaub mit der Familie.

Unser Fazit:

Der LMC 520 K hinterlässt als Vivo mit dem modernen, hellen Möbeldekor und seinem offenen Grundriss einen harmonischen und großzügigen Gesamteindruck. Sowohl das Raumgefühl als auch das Stauraumangebot sind absolut familiengerecht, so lassen sich auch mal Schlechtwettertage aushalten.

Der hochwertige Longlife-Technology-Aufbau des Testwagens bringt nicht nur eine lange Dichtigkeitsgarantie mit sich, sondern auch Punkte in der Wertung. Nur den Toilettenschacht hätte der Karosserieprofi innen gern besser abgedichtet. Auch die Technik ist hinsichtlich Ausstattung und Einbau bis hin zum Rauchmelder für die Preisklasse tadellos. Die Wertung in Sachen Wohnwert fällt angesichts seines Raumgefühls, der großen Küche, einer bequemen Dinette und reichlich Stauraum ebenfalls gut aus.

Die Experten für Chassis und Fahrstabilität merken nur die recht hohe Stützlast im Leerzustand negativ an. Wobei das immer noch besser ist als zu wenig Stützlast. Mit etwas Sorgfalt beladen, steht dieser Vivo 520 K auf Prüfstand und Straße gut da. Insgesamt besteht dieser LMC den Profitest als praxisgerechter und nett anzusehender Familienwagen zu einem richtig akzeptablen Preis.

Infobox

Den vollständigen Profitest von Volker Stallmann inkl. aller technischen Daten, Übersicht aktueller Konkurrenten und Ladetipps finden Sie in Camping, Cars & Caravans-Ausgabe 10/15 oder als PDF-Version zum Download in unserem Shop.

Redaktion
Volker Stallmann
Seit September 1998 ist Volker Stallmann Teil der CCC-Redaktion und zuständig für Caravan- und Autotests.
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