Im mittelhessischen Wetzlar an der Lahn beispielsweise schmiegen sich zahlreiche kleine Fachgeschäfte und Boutiquen in die romantischen Gassen. Schon beim Eintritt in den Naturseifenladen in der Hauser Gasse duftet es nach Apfel, Honig und vielen weiteren Aromen. Stolze 50 Sorten stehen zur Auswahl. Besonders beliebt ist die Hafermilchseife mit Honig, die so herrlich süß duftet, oder die Seife mit Rosenblättern. Darüber hinaus werden in der Seifenküche Duschgels, Badezusätze und Cremes hergestellt. Ein besonders pfiffiges Geschenk ist die Badeschokolade – ein Badezusatz in der Form einer Tafel Schokolade. Nur wenige Gehminuten entfernt scheint man in der Schwarzadlergasse ein Schlaraffenland zu betreten: Im „kostbar“ gibt es alles, was das kulinarische Leben schöner macht. Angefangen bei einer Auswahl an erlesenen Weinen, Likören, Essige und Öle über Pralinen und Trüffel bis zu Sugos, Nudeln, Patés und verschiedenen Dips. Eine weitere Besonderheit, allerdings nicht zum Essen, bildet die Auslese an handgefertigter toskanischer Keramik.
Winterzauber in historischen Gassen der Stadt Wetzlar
Wer im Advent durch das historische Zentrum schlendert, fühlt sich mancherorts in die Zeit des Spätmittelalters versetzt. Denn die Gassen verwandeln sich dann in Schauplätze der Kostümführung „Henno und das Weihnachtswunder zu Wetzlar“. Die Hauptperson der Geschichte ist ein Türmer mit Namen „Henno uff dem Kirchdorn“. Der Türmer hat vier Taler aus dem Opferstock des Doms stibitzt, um sich am Abend einen Becher heißen Würzwein zu gönnen. Aber Hennos Eheweib hat mit ihrer frommen Nase das sündige Geld sofort gerochen und aus jeder der vier Luken der Türmerwohnung einen von Hennos Talern auf den Domplatz geworfen. Also eilt „Henno“ zwischen zwei Glockenschlägen die 196 Stufen des Kirchturms hinunter und macht sich grimmig auf den Weg. In den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt trifft er andere Nachtschwärmer aus der Stadtgeschichte. Die Kostümführung wird ebenfalls unter Einhaltung der geltenden Coronaregeln durchgeführt.
Goethe und sein unerfüllte Liebe
Nahe dem Domplatz liegt das Lottehaus, das Wetzlar dem wohl berühmtesten Deutschen zu verdanken hat. Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Deutschordenshofes war das Elternhaus der jungen Charlotte Buff, in welche sich Goethe verliebte, als er in Wetzlar ein Praktikum am Reichskammergericht absolvierte. Mit insgesamt elf Geschwistern bewohnte sie das Haus. Charlotte Buff, genannt Lotte, kümmerte sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter um die Familie. Johann Wolfgang Goethe fühlte sich hingezogen zu der jungen hübschen Frau, die jedoch schon verlobt und somit unerreichbar für den jungen Dichter war. Historische Möbel, Gemälde, Handschriften und Haushaltsgegenstände der Familie werden heute im Lottehaus ausgestellt und vermitteln einen authentischen Eindruck vom Leben in dieser Zeit. Neben dem Besuch des Lottehauses gibt es eine Reihe von Angeboten, bei denen Wetzlar-Besucher auf Goethes Spuren wandeln können: Kostümführungen mit Goethe und Lotte, Stadtführungen auf Goethes Spuren, eine Wanderung auf dem Goetheweg oder eine kulinarische Stadtführung mit einem Goethe-Menü zum Abschluss.
Wetzlar kann auch gruselig
Direkt am Rande der Altstadt liegt der Eingang zum Hausertor-Stollen. Die unbeleuchtete Stollenanlage ist nur im Rahmen von geführten Rundgängen zugänglich. Hier geht es in einen der dunkelsten Abschnitte der Wetzlarer Stadtgeschichte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stollenanlage durch Kriegsgefangene und heimische Bergleute in die umliegenden Anhöhen gesprengt. Die kriegswichtige Produktion wurde in diesen verborgenen Anlagen aufrechterhalten. Aber auch die heimische Bevölkerung fand hier Schutz vor den Bombenangriffen. Die Stollenanlage besteht aus einem ausgebauten Teil und einem Teil, der noch das angrenzende Gestein zeigt. Deshalb ermöglicht der Rundgang auch Einblicke in die regionale Geologie.
Nicht weit entfernt vom Hausertorstollen auf der anderen Seite der Lahn befindet sich das Dunkelkaufhaus. In den Räumen eines ehemaligen Kaufhauses können die Besucher erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man gar nichts sieht und in die absolute Finsternis eintaucht. In drei Erlebnisräumen sammeln die Besucher in völliger Dunkelheit neue Sinneserfahrungen. Im ersten Raum geht es um das Thema Riechen, im zweiten ist der Tastsinn gefordert, und im dritten ist Geschicklichkeit gefragt. Den Abschluss des von blinden Menschen geführten Rundganges bildet ein Besuch des Dunkelcafés. Hier steht bei Getränken und kleinen Snacks das Geschmackserlebnis im Vordergrund. Für Familien und Einzelpersonen finden täglich Führungen statt.
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