Sie sind das Salz in der Suppe. Wohnwagen, die nicht aussehen wieder jeder andere.
Nicht jeder will einen Caravan von der Stange – sei es wegen des Lifestyles oder der Notwendigkeit. Daher bot der Caravan Salon auch in diesem Jahre ein breites Feld an besonderen Caravans aus der ganzen Welt. Stark sind hier die Türken mit Teardrops, wie dem Caretta, oder Offroad-Caravans wie dem Crawler. Aber auch aus Mitteleuropa waren viele Kleinserienhersteller am Start und natürlich auch wieder die Chinesen – aber auch die Finnen.
Aus Finnland kommt die neue Marke Karoo. Das ehrgeizige Ziel den spektakulären Karoo komplett zu zeigen, war zwar im Vorfeld der Messe bereits abgebrochen worden. Aber allein der GfK-Aufbau und dem danebenstehenden Mobiliar im Messestand sorgte auf den Salon für Aufsehen. Karoo-Chef Pyry Huhtala ist aber zuversichtlich, dass die komplette Kombi in Stuttgart zu sehen sein wird. So lockte das Konzept viele Besucher in die dunkle Halle 7B. Allerdings konnte sich hier jeder überzeugen, dass das Konzept der Finnen nicht zum angestrebten Preis von 30.000 Euro möglich wird. Das Gezeigte ist deutlich mehr Wert und wird bestimmt teurer. Ausziehbare Küchen, wandel- und verschiebbare Sofas, hochwertige Gerätschaften kosten ihr Geld.
Das gut teuer ist, stellte gleich nebenan auch die niederländische Marke Lume unter Beweis. Angefangen vor wenigen Jahren mit einem kompakten Nur-Bett-Caravan mit Küche unter der Heckklappe, stand nun eine XXL-Version auf dem Messestand. Immer noch mit markanter Heckklappe samt Außenküche, aber in den Abmessungen zu einem stattlichen Caravan mit Stehhöhe herangewachsen, war der Expedition 2.0 das bewunderte Exponat. Gewachsen ist auch der Preis: Der Lume XXL wurde mit 115.000 Euro.
Groß kann jetzt auch Niewiadow. Bisher eher für kompakte Caravans bekannt, zeigten die Polen das neue Mobilheim Villetta 780. Und die Polen können groß und günstig. Mit knapp 42.000 Euro ist die Ferienwohnung auf Rädern vergleichsweise erfreulich bepreist. Und sie ist wirklich home und mobil. Mit Deichsel ist die Villetta 9,73 Meter lang, mit 2,55 Metern Breite geht es noch ohne Sondergenehmigujg auf die Straße. Bei 2.700 Kilogramm Gesamtgewicht und gut 2,3 Tonnne Leergewicht muss auch kein LKW vorn dran sein. Innen fühlt man sich eher in einem home als mobil. Knapp 6,5 m² Wohnzimmer, 4,5 m² und 2,6 m² Schlafzimmer, 2,2 m² Bad – das alles mit Konvektoren und Fußbodenheizung, Festwasseranschluss, Induktionskochfeld, Waschmaschine und Dusche, da lässt sich‘s leben, nicht nur für den Urlaub.
Mehr im gewohnten Maßstab bewegt sich der neu Niewiadow Caravan Lazur 4. Er tritt mit gerade nach vorn gezogener Dachlinie optisch klassischer auf als die anderen Niewiadows. Ausstattung und Grundriss mit großer Bugdinette und Stockbett im gibt es auch im N-Cross family. Der auf der Messe gezeigte Lazur 4 kostte ab 17.950 Euro, die kleinere nur 4,5 Meter lange Variante N-Lazur NTL mit Heckküche kostet ab 14.750 Euro.
Camppass aus Österreich hat sein Programm um zwei mittelgroßen offroadtauglichen Anhängern erweitert, beide haben ein zweites Doppelbett im Aufstelldach. Die Möbel sind komplett in Blech gefertigt, was der Einrichtung schon einen dezent martialischen Auftritt verschafft. Der Camppass CR455 empfiehlt sich mit Offroad-Fahrwerk und Optionen wie Solarpaket und eine Dieselheizung für Abenteuer abseits der Straße bei so ziemlich jeder Wetterlage. Innen finden sich eine Heckküche, das Bad mit der Option auf Toilette und Dusche, viel Stauraum und durchaus bequemer Sitz- und Schlafplatz für zwei oder vier Erwachsene. Die umgebaute Sitzgruppe wird als Hauptbett knapp 150 mal 195 Zentimeter groß, das Hubbett im Dach bringt es auf 140 mal 187 Zentimeter.
Der CR 555 hat die Küche innen im Bug und hinter der Hecksitzgruppe Stauraum. Er ist mit 5,50 Metern Länge einen halben Meter länger als er CR 455 und leer 100 Kilogramm schwerer. Dafür bietet er mit 1,8 Tonnen zulässiger Gesamtmasse deutlich mehr Zuladungsreserve für Gepäck oder Wunschausstattung. Die umbaubare Sitzgruppe ergibt ein 203 mal 136 Zentimeter großes Bett, das Bett im Schlafdach ist gleich groß wie im CR 455. Der CR 455 kostet ab 34.800 Euro, der CR 555 steigt bei 38.900 Euro ein.
Zwei sehr kompakte Anhänger stellte der Anhängerbauer Respo aus Estland bei seinem ersten Auftritt in Deutschland vor. Der Respo Mini-Caravan 750F ist ganze 4,14 Meter lang und zwei Meter breit. Innen reicht es da noch für 2,90 mal 1,87 Meter Fläche bei 1,29 Metern Höhe. Das ergibt einen Raum, in dem man auf den Polstern sitzen oder schlafen kann, viel mehr ist nicht drin. Standardmäßig kommt der kleine Camper aus dem Baltikum mit Stützrad, Kurbelstützen, LED-Außenbeleuchtung, Teppichboden, einem Fenster mit Rollos, einer seitlichen und einer großen hinteren Klappe, Dachfenster, Unterflurstauboxen und Innenregal. Der Respo Mini-Caravan 1350F ist 20 Zentimeter länger und 2,06 Meter breit. Er wiegt leer gut 690 Kilogramm und hat 1.350 Kilogramm zulässige Gesamtmasse. Abgesehen von 15-Zoll-Rädern, Metallkotflügeln und Schraubenfederfahrwerk statt der Torsionsfederung ist er wie der kleinere Respo gebaut und ausgestattet. Der Kleinere der Beiden kostet ab 15.499 Euro, der Größere startet mit 500 Euro mehr.
Die Starlight Caravans sind anders – ganz anders. Die innovativen Caravans sind bekannt für ihre Automobil-Fertigungsqualität aus Stahl und Aluminium sowie für fortschrittliche Bordtechnik, darunter Lithium-Batteriespeicher, Wechselrichter, Solarpanels und Touchscreen-Bedienung. Der Starlight Aquila 360 wurde bereits 2024 vorgestellt und zeichnete sich durch ein voll animiertes Sternenhimmeldach und einen 360-Grad-Kamerasystem aus. Nun gibt es weiter Varianten, darunter eine die Offroad-taugliche sein soll und mit Marcin Krawczyk wurde auch ein Händler in Europa gefunden, die Starlight vermarktet. www.starlightcaravans.nl
Auch der Decamp X3 ist ein kompakter Familien-Wohnwagen mit 3 bis 6 Schlafplätzen, wenn ein zusätzliches Bett im Aufstelldach installiert wird – und er ist absolut geländetauglich. Der X3 verfügt über einen separaten großen Wasch- und Duschraum und eine integrierte Küche, eine bequeme U-Sitzgruppe für 5 Personen, Panorama-Heckklappe mit Insektenschutz und eine Stehhöhe von 190 cm. Geschlafen wird auf zwei Etagen und er bietet viele Staumöglichkeiten. Das wichtigste ist aber die robuste Wand-, Decken und Bodenkonstruktion mit einer Isolierung mit 40 mm Stärke sowie das Fahrwerk, dass ihn über Stock und Stein ziehen lässt. www.decamp.de
Die Caravans von Derubis sind seit vier Jahre am Start und gelten als außergewöhnlich, weil sie in mehrfacher Hinsicht neue Maßstäbe setzen. Besonders auffällig ist ihre Bauweise: Statt aus einzelnen Paneelen bestehen Dach, Wände und Boden aus einem einzigen Stück Glasfaser. Diese sogenannte Monocoque-Struktur stammt aus dem Yachtbau, wo höchste Dichtigkeit, Stabilität und Widerstandsfähigkeit gefragt sind. Auf diese Weise entstehen keine Fugen oder Kältebrücken, was die Fahrzeuge nicht nur langlebiger, sondern auch deutlich komfortabler macht. Feuchtigkeit und Wärmeverluste haben kaum eine Chance, gleichzeitig sind die Caravans besser gegen extreme Witterung geschützt.
Auch im Design heben sich die Modelle von anderen Herstellern ab. Mit ihren klaren Linien und der an Yachten angelehnten Formensprache wirken sie modern und elegant. Weil die tragende Struktur bereits durch die Außenhülle gegeben ist, kann der Innenraum sehr flexibel gestaltet werden. Möbel, Küchen oder Schränke lassen sich frei positionieren, sodass individuelle Wünsche besonders gut berücksichtigt werden können.
Technisch setzt Derubis auf Qualität: In Zusammenarbeit mit dem Fahrwerkspezialisten AL-KO werden bewährte Chassis- und Sicherheitssysteme eingesetzt, die für Fahrstabilität und Komfort sorgen. Innen überzeugen die Caravans mit hochwertigen Materialien, cleveren Details und luxuriösen Extras – von Ambiente-Beleuchtung über Panorama-Fenster bis hin zu modernen Komfortfunktionen.
Dass dieses Konzept aufgeht, zeigen auch die Auszeichnungen: Modelle wie die „Series 7“ wurden bereits mit renommierten Preisen wie dem German Design Award und dem German Innovation Award bedacht. Damit positioniert sich Derubis klar im Premium-Segment – als Hersteller, der Technik, Design und Komfort auf einzigartige Weise verbindet. Einzigartig sind aber auch die Preise: Sie starten bei 70.000 Euro. www.derubis.com
Auch die Wohnwagen von Wingamm heben sich durch ihre Monocoque-Bauweise ab: Die gesamte Kabine besteht aus einem Stück glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), ohne Fugen oder überlappende Verbindungsstellen. Dies sorgt für hohe Dichtigkeit, Robustheit – und eine besonders langlebige Außenhaut, die kaum Risse ansetzt oder Feuchtigkeit eindringen lässt. Ihre Gestaltung ist auf Funktion und Komfort bei kompakten Abmessungen ausgelegt. Modelle wie der Rookie 3.5 sind gerade einmal rund 5 Meter lang, aber bieten innen erstaunlich viel Raum – dank cleverer Raumplanung, umbaubarer Dinnet und durchgängiger Stehhöhe. Auch die Ausstattung überzeugt: Von großzügigen Nasszellen über hochwertige Küchenbereiche bis hin zur Wintertauglichkeit mit isoliertem Aufbau und Fußbodenheizung. Wingamm verbindet luxuriöse Details, italienisches Design und außergewöhnliche Bauqualität in handlichen Caravans – ideal für alle, die Mobilität, Stil und Komfort in einem leichten Paket wollen. www.wingamm.com
Die wohl kleinste Wohnkabine der Messe zeigte Roofroomer mit der Native 185. Die Absetzkabine ist nur 140 Zentimeter schmal und gut zwei Meter lang. Der Witz an der Sache: Sie braucht keinen Pickup mit Ladefläche als Basis. Die Roofroomer wird bei jedem ausreichend großen Auto – und das kann auch ein großer Kombi oder ein kleines SUV wie der Dacia Duster sein – auf dem Dachträger montiert und ihr Heckteil mit Stehhöhe stützt sich auf der Anhängekupplung ab. So ist sie rechtlich übrigens Ladung und nicht Teil des Fahrzeugs. Stabile ausziehbare Stützen tragen die Roofroomer, wenn sie nicht gebraucht oder ohne Auto drunter genutzt wird.
Innen ist in der Native 185 Platz für ein 190 mal 140 Zentimeter großes Bett, davor reicht hinter dem Heckeinstieg der Platz mit Stehhöhe noch für den schmalen Waschtisch rechts und auf Wunsch ein mobiles Klo links. Wasser kommt von außen wie der Strom über die 230-Volt-CEE-Einspeisung oder per 12 Volt vom Auto über die Anhängersteckdose. Die Roofroomer 185 aus Rumänien erfordert 65 Kilogramm Dachlast und 75 Kilogramm Stützlast. www.roofroomer.com
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