> Thema des Monats: Camping mit Hund

Mit Kind und Kegel ...

24.04.2023
Text: Raymond Eckl | Bild: Hobby, Güldenfuß, Tiervital, Bru-nO/Pixabay, djd/wildborn.com

... und dem Hund – Camping ist die beste Urlaubsform für eine Fellnase. Die Eingewöhnung fällt oft leicht, da das eigene Heim vor Ort steht. Und wenn sein Rudel um ihn herum tollt, ist der Hund am glücklichsten. Was gibt es bei der Vorbereitung und beim Aufenthalt zu beachten?

Es ist die Frage nach dem Ei oder dem Huhn: Was war zuerst da? Schaffen sich Camper irgendwann (fast) alle einen Hund an? Oder werden Hundebesitzer zu Campern, weil diese Urlaubsform für sie am besten geeignet ist? Fakt ist: Camping-Urlaub bietet sich für Hundebesitzer an, weil sie – anders als in vielen Ferienwohnungen oder gar Hotels – ihren vierbeinigen Freund einfach mitnehmen können. Keine Tierpension, keine Nachbarn oder Familienangehörigen sind nötig, um das Tier zu versorgen. Und auch der Hund freut sich, wenn er nicht abgeschoben wird, sondern mit seinem „Rudel“ auf Tour darf.

Am besten sollte Camping schon im Vorfeld mit dem Hund geübt werden, denn sobald man erst einmal unterwegs ist, bleibt dafür meist nicht mehr so viel Ruhe. Deshalb sollte sich der Vierbeiner schon vor dem Urlaub mit dem Caravan vertraut machen können und die wichtigsten Routinen für den Urlaub lernen, immerhin wird dieser für die Reise auch sein wichtigster Rückzugsort. Viel Lob und Leckerli nicht vergessen! Kein Caravaner wird seinen Hund, obwohl erlaubt, im Wohnwagen transportieren. Also muss er in den Pkw.

Wer Hunde auf dem Rücksitz transportiert und keine Box verwenden möchte, muss den Vierbeiner angurten. Nach § 23 der StVO hat der Fahrer dafür Sorge zu tragen, dass die Ladung gesichert mitfährt. Der Sicherheitsgurt Allsafe ist mit einer Brustplatte und zusätzlich mit einer weichen Spezialpolsterung ausgestattet. So ein Hunde-Autosicherheitsgurt ist durchdacht und zuverlässig, kostet rund 60 Euro.
Foto: Tiervital Naturprodukte

Infobox

Gesetzlich gelten Hunde während der Fahrt als Ladung, die nach Paragraf 22 StVO so zu verstauen und zu sichern ist, dass sie „selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin und her rollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann“. Wer sich daran nicht hält, dem droht ein Bußgeld zwischen 35 und 75 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.

Für kleinere Hunde ist es deshalb am besten, in einer gut gesicherten Transportbox zu reisen. Für größere Hunde – aber auch für Tiere, die nicht gerne in eine Transportbox gehen – gibt es spezielle Geschirre, mit denen das Tier an einem Sitzplatz mit Dreipunktgurt angeschnallt werden kann. Ebenfalls sinnvoll sind Utensilien wie ein spritz- und schwappsicherer Hundenapf, ein Futterbeutel oder ein faltbarer Fressnapf, damit auch unterwegs problemlos für das leibliche Wohl gesorgt werden kann.

Während der Reise freuen sich Mensch und Tier über häufige Pausen. Im Idealfall macht man diese nicht nur auf Parkplätzen oder an Autobahnraststätten, sondern wählt die Route so, dass sie an Wiesen oder Wäldern vorbeiführt, wo der Hund sich auch einmal austoben kann. Dem Tier regelmäßig Wasser anzubieten, sollte selbstverständlich sein – vor allem, wenn die Fahrt im Sommer nach Südeuropa führt.

Generell gilt: Wenn man mit dem Auto hinkommt, kann der Hund prinzipiell auch mit. Natürlich gibt es Regionen, die für Hunde weniger geeignet sind, weil die örtlichen Regelungen viele Einschränkungen haben oder weil es dort im Sommer einfach zu heiß ist. Solange aber genügend Zwischenstopps eingeplant werden, machen viele Hunde auch lange Reisen mit.

Ganz wichtig auf Reisen: Eine entsprechende Liegefläche – es muss ja nicht gleich ein Stockbett sein, aber eine passenden Hundetransportbox oder ein Hundebett sind ideal, falls die Größe des Caravans es erlaubt.
Foto: A. Güldenfuß

Wer die erste Camping-Reise mit Hund plant, sollte aber vielleicht nicht gleich einen Urlaub auf den Lofoten anvisieren, sondern stattdessen zunächst einen Aufenthalt im eigenen Land planen: Ob Harz, Bayern, Ostsee, Eifel oder Schwarzwald, Deutschland hat viele wunderschöne Orte zu bieten, an denen man gemeinsam mit dem Hund erste wertvolle Reiseerfahrung sammeln kann.

Auch für den Vierbeiner ist der Campingurlaub aufregend. Auf Reisen gibt es schließlich viel Neues zu sehen und zu entdecken.
Foto: Bru-nO/ Pixabay

Nach der Ankunft gilt es, den Hund die Umgebung erkunden zu lassen. Schnüffeln, markieren, andere Artgenossen kennenlernen – Sie sollten ihrem Tier Zeit geben, sich an den unbekannten Ort zu gewöhnen. Wichtig ist außerdem, dass der Vierbeiner sich – wie übrigens auch seine zweibeinigen Besitzer – angemessen auf dem Campingplatz verhält.

Ein dauerhaft aufgeregt kläffender Hund, der sich am fremden Grillgut bedient oder der nach Lust und Laune jegliches Gestänge markiert, gehört dabei für die meisten sicherlich nicht zum Urlaub dazu. Deshalb sind eine Leine, genug Abstand zu fremden Fahrzeugen und Zelten sowie ein ruhiges Verhalten des Tieres ein absolutes Muss. Und dass die Hinterlassenschaften des Vierbeiners entfernt werden, ist auch im Urlaub selbstverständlich.

Auch wenn der Hund gut erzogen ist, sollte er nie ohne Leine laufen – außer in speziell gekennzeichneten Bereichen des Platzes. Dann haben auch hundelose Camper eher einmal Verständnis dafür, wenn das Tier sich vor lauter Freude über den gelungenen Urlaub gar nicht mehr einkriegt, und dies dann durch lautstarkes Bellen kundtut.

Große Hunde benötigen natürlich einen größeren Bereich, weshalb ein Wohnwagen mit einem größeren Mittelgang oder einer anderen Fläche ausgestattet sein sollte, wohin der Hund sich auch mal zurückziehen kann. Darüber hinaus ist ein Vorzelt ebenfalls sehr sinnvoll. Auch hier kann der Hund gegebenenfalls schlafen, außerdem lässt er sich dort bei schlechtem Wetter gut abtrocknen und säubern, bevor er in das Fahrzeug steigt.

Was überall und jederzeit gelten sollte: Rücksicht nehmen, besonders auf Personen, die Angst vor Hunden haben.
Foto: djd/www.wildborn.com

Sind Fahrten mit einem Schiff oder einer Fähre geplant, sollte hier unbedingt vorab geklärt werden, welche Bestimmungen für den Transport des Hundes gelten. Mittlerweile erlauben viele Campingplätze das Mitbringen von Hunden – dennoch sollte vor Reiseantritt geprüft werden, ob das gewünschte Ziel hier keine Ausnahme macht. Viele Anbieter wünschen sich zudem, dass der vierbeinige Begleiter vorher angemeldet wird. Auf dem Stellplatz selbst ist es ideal, wenn genug Platz für alle Reisenden vorhanden ist. Manche Campingplätze bieten darüber hinaus auch einige zusätzliche Annehmlichkeiten wie etwa einen eigenen Hundestrand, dedizierte Hundeplätze, Hundeduschen und Ähnliches.

Achtung: Meist kosten Hunde extra, deshalb gilt auch hier, dass man sich vorher informieren sollte, was einem am besten gefällt und gleichzeitig auch ins Budget passt. Fazit: Camping mit Hund bedarf etwas mehr Planung. Gerade für Anfänger empfiehlt es sich deshalb, etwas mehr Zeit in die Vorbereitung zu investieren. So können sich alle auf die anstehende Reise einstellen. Werden die wichtigsten Punkte bedacht, wird der Urlaub mit dem Vierbeiner schnell zu einem, den man nicht vergessen wird – in positivem Sinne natürlich.

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Redaktion
Raymond Eckl
Raymond Eckl ist schon seit 1994 bei Camping, Cars & Caravans und wurde bereits ein Jahr später zum Chefredakteur.
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