Heutzutage ein Auto zu kaufen, ist eine schwere Entscheidung und eigentlich keine gute Investition. Der durchschnittliche Autobesitzer nutzt es nur bis zu vier Prozent der Zeit. Den Rest steht dieser kostbare Besitz untätig vor der Haustür. Hinzu kommt, dass derzeit ja keine Gewissheit bezüglich der richtigen Motorisierung besteht – Verbrenner, Plug-in oder rein elektrisch?
Doch es gibt Alternativen. Für 500 Euro im Monat schließt man einfach ein Abo ab und bekommt ein Fahrzeug der neuen chinesischen Marke Lynk & Co. Und alles funktioniert ganz einfach übers Internet. Es gibt nur ein Modell mit der Bezeichnung 01 in den Farben schwarz oder blau und immer als Plug-in-Hybridmodell mit 262 PS. Dann dürfen Sie 1.250 Kilometer pro Monat fahren, darüber werden 15 Cent pro zusätzlichem Kilometer fällig. Die Krux: Nicht verbrauchte Kilometer dürfen auf den Folgemonat übertragen werden, sodass in den Folgemonaten mit eingesparten Kilometern eine längere Urlaubsreise gemacht werden könnte.
Die 500 Euro pro Monat beinhalten alle Kosten außer Benzin, Maut und Parken. Um Wartung, Reparaturen, Bereifung, Versicherung und Kfz-Steuer muss sich also niemand Gedanken machen. Auch nicht über das Zubehör, denn der Lynk & Co 01 ist komplett. Nur Wohnwagenbesitzer müssen bei der Anhängekupplung einen Haken setzen, denn serienmäßig gibt es keine Anhängekupplung. Es ist daher die einzige Option, die bestellt werden muss. Das Abo ist übrigens monatlich kündbar.
Fahrgemeinschaft
Zu Beginn haben wir geschrieben, dass der durchschnittliche Autobesitzer sein Auto nur vier Prozent der Zeit nutzt. Das bedeutet, dass es zu 96 Prozent arbeitslos ist. Bei einem Lynk & Co 01 gibt es die Möglichkeit, das Auto gegen Gebühr an Mitglieder der Lynk & Co-Community zu verleihen. So können die monatlichen Kosten erheblich gesenkt werden.
Chinesisches Erfolgsmodell: Auto im Abo mieten statt kaufen
Die Technologie stammt größtenteils von Volvo. Lynk & Co 01 gehört zu Geely, ein chinesisches Unternehmen, das 1986 gegründet wurde und sich zunächst mit der Produktion von Kühlschränken beschäftigte. 1992 wechselte man zu Motorradteilen und zwei Jahre später begann Geely mit dem Bau eigener Motorräder. Im Jahr 2001, vor gerade einmal 21 Jahren, erhielt Geely die staatliche Genehmigung, auch Autos produzieren zu dürfen.
Geschmackvolles Design
Äußerlich ist die Ähnlichkeit zum Volvo XC40 überhaupt nicht sichtbar. Der Lynk & Co 01 ist etwas länger und höher, dafür aber schmaler. Außerdem ist das Design runder als bei Volvo. Aussehen ist natürlich immer Geschmackssache, aber viele Leute, die den Lynk & Co 01 zum ersten Mal sehen, sind von der Optik angetan.
Technologie von Volvo
Die Technik stammt eins zu eins vom Volvo XC40 T5 Recharge. So kombiniert der 01 den 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbomotor mit 180 PS mit dem 82-PS-Elektromotor im Antriebsstrang. Zusammen liefern sie 262 PS und ein Drehmoment von 425 Newtonmeter über das Siebengang-Doppelkupplungs-Automatikgetriebe an die Vorderräder. Der Elektromotor kann das Auto auch selbstständig antreiben, genau wie beim XC40 T5 Recharge.
Keine Geschwindigkeitsbegrenzung
Aufgrund des größeren Akkus und der größeren Länge und Höhe ist der 01 etwas schwerer als der Volvo. Er wiegt im fahrbereiten Zustand 1.954 Kilogramm gegenüber 1.812 Kilogramm beim Volvo. Genau das könnte ein Caravanbesitzer als Vorteil ansehen, wenn es um Tempo 100 geht, der 01 darf 1.800 Kilogramm ziehen.
Der Sprint von Null auf 100 km/h dauert acht Sekunden – etwas langsamer als beim vergleichbaren XC40 –, aber die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 210 Kilometern pro Stunde höher. Denn Lynk & Co begrenzt die Geschwindigkeit nicht wie Volvo auf 180 Kilometer pro Stunde, sondern lässt dem 01 freien Lauf.
Wirtschaftlichkeit
Mit 1.800 Kilogramm kann der 01 genauso viel ziehen wie sein schwedischer Bruder. Ein Kabe Brilliant 470 XL, der fahrfertig fast 1.400 Kilogramm und in der schwersten Version bis zu 1.700 Kilogramm auf die Waage bringt, soll zeigen, ob es sich als stabile Kombination herausstellt. Der Lynk & Co 01 scheint sich einen Bruchteil weniger schnell von großen Unebenheiten auf der Straßenoberfläche oder einer Bremsschwelle zu erholen als der XC40. Der Unterschied ist gering und wahrscheinlich ausschließlich auf die etwas weniger steifen Stoßdämpfer zurückzuführen.
Wir sind das Gespann auf Landstraßen und kleineren Landstraßen, aber auch auf der Autobahn gefahren. Unter allen Umständen hält Lynk & Co den Caravan gut unter Kontrolle, und das Überholen von Lkw – oder umgekehrt – bringt das Gespann kaum aus der Ruhe. Überrascht hat der Verbrauch, denn wir notierten im Schnitt 10,9 Liter auf 100 Kilometer. Und das ist für so eine Kombination über 3,5 Tonnen sehr ordentlich.
Infobox
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 8/22 der Camping, Cars & Caravans.