Längst nicht überall finden Gäste mit dem Reisemobil einen Stellplatz, der so nahe dran liegt am Geschehen wie in Mayen. Der sogenannte Viehmarktplatz ist von der Polcher Straße aus über eine eigene Zufahrt erreichbar und erstreckt sich neben einem großen abgegrenzten Parkplatz, der nachts nur wenig frequentiert ist. Von hier aus sind es gerade mal zehn Minuten zu Fuß ins Herz des Eifelstädtchens mit seinen 20.000 Einwohnern.
Das ist entstanden, als die Genovevaburg im Jahr 1280 gebaut wurde und sich eine Stadt samt Befestigung rundum gruppierte.
Nach einer bewegten Vergangenheit beherbergt das Wahrzeichen der Stadt heute unter anderem die Erlebnisausstellungen Eifel-Total und das Deutsche Schieferbergwerk. Im Sommer dient der obere Burghof als Kulisse der Burgfestspiele.
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Kurzinfo Mayen
Mayen liegt in der Vulkaneifel zwischen Rhein, Mosel, Laacher See, Burg Eltz und Nürburgring, umgeben von erloschenen Vulkanen, kulturellen Fundstücken, Bächen, Wiesen und Wäldern und hat 20.000 Einwohner. Schon 1291 hat Mayen die Stadtrechte von König Rudolf von Habsburg erhalten. Wahrzeichen ist die Genovevaburg, auf der jährlich die Burgfestspiele stattfinden. Sie gelten schon seit vielen Jahren als fester Bestandteil des Kultursommers Rheinland-Pfalz.
Alle drei Publikumsmagneten sollten unbedingt auf dem Programm stehen:
- Eifel-Total heißt, Geschichte zu erforschen und Kultur vermittel zu bekommen. Die Besucher begeben sich hier auf eine Zeitreise und lernen mit allen Sinnen die Region kennen. Tipp: Auf fünf multimedial gestalteten Ebenen erfahren Gäste Informatives und auch Überraschendes über Kultur und Landschaft.
- Im Deutschen Schieferbergwerk schlängeln sich 16 Meter unter der Genovevaburg verschlungene Gänge als faszinierende Kulisse, vor der sich die Geschichte des Schieferbergbaues in der Eifel und speziell im Raum Mayen von ihren Anfängen vor 2.000 Jahren bis zur Gegenwart zeigt. Über einen Aufzug gelangen Besucher in die Tiefe. Unter Tage stehen alte Loren, Seilsägen, riesige Schreitbagger und Presslufthämmer. Tipp: Anfassen ist in dem 340 Meter langen Stollen-Labyrinth ausdrücklich erlaubt. Attraktion für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ist eine simulierte Lorenfahrt durch den Stollen.
- Bei den Mayener Burgfestspielen hatten die ersten drei Stücke schon Ende Mai Premiere. Motto: „Die Spielzeit 2023 wird verhext.“ Sie läuft noch bis Ende August und findet ihre Aufführungen außer in der Burg in anderen kulturellen Einrichtungen der Stadt.
Bergbau: Ein informativer Spazierweg führt mitten durch das Gelände des Mayener Grubenfelds zu Originalschauplätzen der Bergbaugeschichte. Dazu vermittelt die moderne Mitmach-Ausstellung „SteinZeiten“ Einblicke in die Arbeitsmethoden der Steinbrecher und deren Lebenswelt. Wer die Erlebniswelten Grubenfeld besucht, kann dort zum Schatzsucher werden und begibt sich am Silbersee auf eine spannende Suche – nicht nur Kinder.
Dazu gehört auch die Kulisse des Mayener Grubenfeldes. Dabei handelt es sich um eine uralte Bergbaulandschaft am Rand der Stadt. Vor mehr als 7.000 Jahren hatten Menschen in der Osteifel begonnen, aus den Lavaströmen der Vulkane Basaltlava zu bergen – sie ließen eine bizarre Bergbaulandschaft zurück. Heute ist das Gebiet das größte Überwinterungsquartier für Fledermäuse in Deutschland – mit bis zu 100.000 Tieren. Tipp: In der europäischen Batnight des NABU wird das Mayener Grubenfeld für zweibeinige Besucher alljährlich am letzten Samstag im August vorgestellt mit Infoständen und Rahmenprogramm.
Natürlich bietet Mayen viel mehr als Bergbau und Museen – dazu ist die Stadt viel zu lebendig. Wer gern die vielen Sehenswürdigkeiten erleben will, sollte einem Stadtrundgang folgen. Dabei stößt er auf interessante Bauwerke.
Allen voran die Befestigung: Ihre wenigen wieder aufgebauten Reste der bis zu zwölf Meter hohen und 2,50 Meter breiten Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert sind heute über eine Wendeltreppe begehbar. Das 34 Meter hohe Obertor ist eines von zwei erhaltenen der einst vier Stadttore.
Neben dem Obertor steht das Theodore-Dreiser-Haus mit der Stadtbücherei und der Tourist-Information. Gut, um sich mit Infos einzudecken. Das Brückentor, ebenfalls Teil der alten Stadtbefestigung, diente jahrhundertelang als Eingang nach Mayen für Reisende aus Richtung Koblenz. Vermutlich wurde früher vom Tor aus eine Zugbrücke heruntergelassen. Tipp: Heute befindet sich im Mayener Brückentor das Karnevalsmuseum. Ebenfalls erhalten sind der Mühlen- und der Vogelsturm. Der Marktplatz wurde schon um 1340 angelegt und dient seit jeher für Jahrmärkte und den Wochenmarkt. Mitten drauf steht der Marktbrunnen. Ihn hat 1812 Baumeister Michael Alken erschaffen – einst wurde der Quell schlichtweg als Viehtränke genutzt.
Das Alte Rathaus von 1717 mit dem viereckigen Uhrturm und den markanten Fensterfronten dient heute für Feste und Empfänge. Die für Mayen typische dunkle Basaltlava verleiht dem Gebäude sein einzigartiges Aussehen. Solcher Stein findet sich wieder in den Standbildern Mayener Jung und Mayener Mädchen direkt vor dem Alten Rathaus. Ihrem zum Markplatz gerichteten Blick soll nichts entgehen. Tipp: Die Mayener lieben diese beiden Figuren und haben für sie sogar Lieder gedichtet.
Bei dem 18 Meter hohen Metallturm neben dem Neuen Rathaus handelt es sich um den Mayener Zunftbaum des Handwerks. Er bildet die Zeichen bestimmter Zünfte ab und pflegt Tradition wie Image des jeweiligen Handwerks. Tipp: Der Mayener Zunftbaum zeigt die vielen Handwerksberufe, die in Mayen zu erlernen sind. An eher böse Buben erinnert das um 1880 erbaute Alte Arresthaus, früher das Gefängnis. Heute ist es harmloser: Das Gebäude wird kulturell genutzt. Tipp: Im Innenhof steht die Skulpturengruppe „Die sieben Schwaben“.
Mitten in der Fußgängerzone von Mayen erhebt sich die Pfarrkirche St. Clemens. Der Sage nach soll der Teufel am Bau mitgewirkt haben. So erklärt der Volksmund den schiefen Turm – das außer der Burg andere weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt.
Kleiner indes ist die Heilig-Geist-Kapelle. Das Gotteshäuschen gehörte im 18. Jahrhundert zum Hospital zum Heiligen Geist und ist heute als Gedenkstätte den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gewidmet.
Trotz ihres mittelalterlichen Erscheinungsbildes ist die Herz-Jesu-Kirche noch recht jung. Sie wurde 1911 erbaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach mit einem zusätzlichen Turm wieder errichtet.
All diese sehenswerten Bauwerke lassen sich in einem interessanten Rundgang ansehen und besuchen. Mayen ist dabei so überschaubar, dass der Weg zurück zum Reisemobil nur ein paar Minuten dauert. Am Stellplatz zeigt sich wie in der ganzen Stadt: Mayen liegt mitten im Grünen der Vulkaneifel.
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Adressen und Campingmöglichkeiten in der Region
Tourist-Information, Boemundring 6, 56727 Mayen. Tel.: 02651/903004, www.mayen.de
Genovevaburg, Mario-Adorf-Burgweg, Tel.: 02651/498508, www.mayen.de
Altes Rathaus, Marktstraße 1
Altes Arresthaus, Stehbach 27
Pfarrkirche St. Clemens, Kirchgasse
Heilig-Geist-Kapelle, Stehbach 29-25
Herz-Jesu-Kirche, Burgfrieden 8
Camping:
Camping Siesta, Laacher-See-Straße 6, 56743 Mendig, Caravan 6,00 €, Auto 3 €, Erwachsene 6,00 €, Strom pauschal 5,00 € (10 Ampere, nicht für E-Fahrzeuge) , geöffnet vom 01. April bis 31. Oktober. Tel.: 02652/1432, www.campingsiesta.de
Camping Falkneymühle, 56729 Langscheid, Caravan 8,00 €, Auto 4,00 €, Erwachsene 6,00 €, Strom pauschal pro Tag 2,50 2,50 €, Wasser 2 €, Müll 1,50 € . Tel.: 02655/1852, www.camping-falkneymuehle.de
RCN Laacher See, Am Laacher See L 113, 56653 Wassernach, Preise siehe Buchungsseite, geöffnet vom 01. April bis 30. September. Tel.: 02821/3939997, www.rnc.nl
Stellplatz am Viehmark (nur Campervans und Wohnmobile): Auf einem öffentlichen Parkplatz, 1 km vom Stadtzentrum entfernt. 16 Stellplätze auf Schotter. Strom, Wasser, Entsorgung (Chem/ Grau), Hunde erlaubt. Aufenthalt max. 3 Tage. Ganzjährig geöffnet. Ausnahme: Mitte Oktober wegen Lukasmarkt gesperrt. 6,50 € inkl. Entsorgung. Strom 1 €, Wasser 1 €. Im Bordatlas 2023 von Reisemobil International, Seite 409
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