Der Fachkräftemangel in Deutschland macht auch vor der Caravaningbranche nicht Halt. Das soll sich jetzt ändern: Am 8. Mai 2023 wurde im Bundesgesetzblatt die „Verordnung über die Berufsausbildung zum Karosserie- und Fahrzeubbaumechaniker und zur Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin“ veröffentlicht und ist damit in Kraft. Betriebe dürfen nun offiziell Ausbildungsverträge in der neuen Fachrichtung abschließen. Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich die Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik für den Ausbildungsberuf Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker.
Entwickelt haben diesen Lehrberuf der Herstellerverband CIVD und der Händlerverband DCHV in jahrelangem Zusammenspiel. Die inhaltliche Arbeit war im Mai 2022 gestartet, betreut vom Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF). Damit hat die Caravaningbranche erfolgreich die letzte bürokratische Hürde auf dem Weg zur Einführung ihrer ersten, speziell auf sie zugeschnittenen Ausbildungsform genommen – Mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt können Betriebe nun offiziell Ausbildungsverträge für die neu geschaffene Fachrichtung „Caravan- und Reisemobiltechnik“ abschließen. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre bei einem Hersteller, Händler oder einer Karosseriebau-Werkstatt und ist inhaltlich abwechslungsreich.
Zu Beginn werden den Azubis handwerkliche und Kfz-technische Grundlagen sowie die Fertigkeiten der grundsoliden Ausbildung der Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik vermittelt. Nach 19 Monaten Grundausbildung kommt mit der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik Spezialwissen über Freizeitfahrzeuge hinzu. Dazu gehört die Fertigung und Montage fahrzeugspezifischer Bauteile sowie die Reparatur von Fahrzeugen. Fertig ausgebildete Fachkräfte sind Allroundtalente für Reisemobile und Caravans. Sie können vielfältig eingesetzt werden – angefangen beim Prototypenbau eines Herstellers bis hin zur Reparatur und Wartung in der Fachwerkstatt.
Gründe, in die Branche einzusteigen, gibt es viele, zumal die Urlaubsform Caravaning seit vielen Jahren stark im Trend liegt. Allein in Deutschland sind fast 1,6 Millionen Freizeitfahrzeuge zugelassen. Zudem ist der Bedarf an Fachkräften groß, die Karriereaussichten waren nie besser – für Jugendliche wie Quereinsteiger. In den Produktionsstätten der Hersteller und im Handel fehlt es an qualifiziertem Personal. Zusätzlich gehen viele Arbeitnehmer der sogenannten Babyboomer-Generation in den kommenden Jahren in Rente. Wer sich über Ausbildungsinhalte und Karrierechancen näher informieren möchte, besucht die Internetseite. Hier gibt es eine Übersicht mit Ausbildungsbetrieben. Auch Fachkräfte mit Berufserfahrung werden hier fündig. www.sonnigekarriere.de