Laut einer GfK-Studie spielen die Nähe zur Natur und Nachhaltigkeit für viele Camper sowohl im Alltag als auch im Urlaub eine wichtige Rolle. Ziel der verbandsübergreifenden Kooperation ist, dass sich das Angebot an Park- und Übernachtungsmöglichkeiten für Caravaning-Urlauber weiterentwickelt, damit die biologische Vielfalt erhalten bleibt, attraktive Möglichkeiten für das Naturerleben für die Caravaning-Urlauber entstehen und die regionale nachhaltige Wertschöpfung gestärkt wird.
Neue Parkplatzlösungen sollen den Ansprüchen der Reisenden gerecht werden. In Verbindung mit einzigartigen, naturverträglichen Erlebnissen soll das Bewusstsein für den Schutz von Natur und Umwelt sowie die nachhaltige Entwicklung weiter fördern. Langfristig verfolgen die drei Partner das Ziel einer attraktiven und nachhaltigen Caravaning-Infrastruktur. Reisemobilisten sollen mit digitaler Technik informiert und gelenkt werden können.
In den kommenden zwei Jahren begleiten die Verbände bundesweit mehrere Pilotprojekte in Nationalen Naturlandschaften, um praxistaugliche Konzepte und Lösungen zu erproben und zu multiplizieren. Eines davon wird in der Biosphärenregion Elbe-Schaalsee umgesetzt. In den letzten Jahren war in dieser Region wie anderswo eine deutliche Zunahme von Freizeitfahrzeugen zu beobachten. Dabei wird insbesondere rund um den Schaalsee das Wildcampen zunehmend zum Problem, weil es besonders sensible Bereiche der Schutzgebiete im Biosphärenreservat Schaalsee und im Naturpark Lauenburgische Seen belastet.
Um die Herausforderungen zu bewältigen, die mit dem wachsenden Caravaning-Trend entstehen, und gleichzeitig dessen Chancen zu nutzen, hat das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe 2021 eine Studie in Auftrag gegeben. Sie widmet sich dem naturverträglichen Caravaning in den Biosphärenreservaten Schaalsee und Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Ziel ist, die sensible Natur durch eine bessere Lenkung des Caravaning-Tourismus zu schützen. Gleichzeitig soll Potenzial für attraktive, dezentrale Stellplätze entstehen, die klaren Kriterien für Nachhaltigkeit entsprechen. Die Studie wurde mit den Ämtern und Gemeinden der Region erarbeitet. Im nächsten Schritt sollen die Gemeinden dabei unterstützt werden, beispielhafte Stellplätze umzusetzen.
Inwieweit diese Plätze ausschließlich den Wohnmobilen vorbehalten bleiben, steht noch nicht fest. Wünschenswert wäre durchaus eine Durchmischung aller Freizeitfahrzeuge, wenn es die Straßenverkehrsordnung zulässt. Gerade in den 104 Natur- und 16 Nationalparks, sowie den 18 Biosphärenreservate und drei Wildnisgebiete auf einem Drittel der Fläche Deutschlands sind Campingplätze eher selten.