Schneebedeckte Berge, Täler, Hochebenen – der Harz ist im Winter besonders attraktiv. Schöne Campingplätze finden Caravaner südlich des Brockens – im Dreieck Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. CCC hat sie besucht.
Der Harz, so sagt man, gilt als Hauptversammlungsort der Hexen aus ganz Deutschland. Bekannt wurde dies durch das Werk „Blockes-Berges Verrichtung“ (1668) von Johannes Praetorius. Auch heute noch ist im Harz der Teufel los, wenn sich in der letzten Aprilnacht die Hexen mit tausenden Menschen aus ganz Deutschland treffen, um Walpurgis zu feiern.
Doch der Harz hat auch andere Gesichter: dunkle Tannen und lichte Buchenwälder, schmale Kerbtäler und hügelige Weite, kahle Felskuppen und liebliche Bachläufe, große Stauseen und kleine Teiche. Sein vielleicht schönstes Antlitz zeigt das nördlichste deutsche Mittelgebirge, wenn es heißt: Schnee und Rodel gut. Und falls die weiße Pracht mal auf sich warten lässt, gibt es trotzdem eine Menge zu unternehmen und zu entdecken.
Die bis vor zwei Jahrzehnten existierende innerdeutsche Grenze steht heute auch für schützenswerte und wieder frei zugängliche Lebensräume. Man kann dieses „Grüne Band“ jedoch auf dem Harzer Grenzweg erwandern. Zunächst durch die Zorge-Niederung bei Ellrich, beginnt bald der Aufstieg ins waldreiche Gebirge. Auf verschlungenen Pfaden gelangt man bis auf den 635 Meter hohen Gr. Ehrenberg, der höchsten Erhebung im Naturpark.
Wer schon mal in der Region weilt, sollte sich eine Fahrt mit der Schmalspurbahn nicht entgehen lassen. Die Harzquerbahn durchzieht den Harz von Norden nach Süden über eine Strecke von 60,5 Kilometern. Startpunkt für die Durchquerung des höchsten deutschen Mittelgebirges ist das Fachwerkstädtchen Wernigerode. Die Dampfloks der HSB (Harzer Schmalspurbahnen GmbH) schnaufen täglich bis zum Bahnhof Drei Annen Hohne. Hier biegen die meisten Züge ab in Richtung Brocken. Andere fahren weiter zu zwei Orten, die nicht unbedingt bei der Namenswahl ins Goldtöpfchen griffen – Sorge und Elend.
Die CCC-Tester waren im südlichen und östlichen Harz unterwegs – wanderten, fuhren Eisenbahn und bummelten durch Städtchen. Sie haben Museen besucht, sich in Wellnessbädern entspannt, in Cafés und Restaurants geschlemmt und einige schöne Campingplätze gefunden.
Campingpark Wiesenbeker Teich, Bad Lauterberg
Rustikal und urig
Das erste Ziel ist Bad Lauterberg, ein von einem gut ausgebauten Wanderwegenetz umgebenes Kneippheilbad. Kostenlose geführte Touren gibt es im Januar und Februar im Rahmen des Harzer Kultur-Winters. Die Tester nehmen hier den Doppelsessellift zum 410 Meter hohen Hausberg und genießen in der Berggaststätte bei Kaffee und Kuchen den Ausblick. Auch das Panorama von der Baude am Wiesenbeker Teich ist herrlich. Das rustikale Blockhaus beherbergt im ersten Stock ein uriges Restaurant mit guter Küche, im Erdgeschoss die sauberen und komfortablen Sanitäranlagen des familiengeführten Campingparks.
„Wenn der See zugefroren ist, veranstalten wir ein Fest auf dem Eis mit Schlittschuhlaufen, Glühwein und Bratwurstbude“, erzählt Phil Dombrowsky, Sohn des Hauses. Wasserratten und Wellness-Fans fühlen sich im Vitamar wohl, dem Freizeit- und Erlebnisbad mit Wellenbecken, Wildwasserkanal und Sauna am nördlichen Ortsausgang von Bad Lauterberg.
Info: www.campingwiesenbek.de
Camping Braunlage, Braunlage
Längste Seilbahn Norddeutschlands
Braunlage liegt knapp 300 Meter höher als Bad Lauterberg und ist deshalb deutlich öfter verschneit. Von hier führt die längste Seilbahn Norddeutschlands binnen 15 Minuten zur Spitze des Wurmbergs (Bergstation 962 Meter über NN).
Dort nutzen Wintersportler die Möglichkeiten zum Abfahrts- und Langlauf, Snowboarden, Rodeln und Winterwandern. Für Kinder steht an der Rathauswiese im Ortszentrum eine Rodelbahn mit Lift zur Verfügung, Ski- und Schneeschuhwanderungen werden in der Umgebung geführt.
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf dem Campingplatz Braunlage. Harry Derksen und seine Frau Bernadette betreiben den Platz erst seit kurzer Zeit und sind stolz auf die frisch renovierten Sanitäranlagen. Auch WLAN ist nun auf dem gesamten Platz verfügbar.
Info: www.camping-braunlage.de
Campingplatz Am Bärenbache, Hohegeiß
Auf den Hund gekommen
Hohegeiß liegt auf der Sonnenseite des Harzes im günstigen Höhenklima des Mittelgebirges. Der heilklimatische Kurort und Wintersportplatz mit gespurten Loipen, Rodelbahn und drei Skiliften liegt auf einer Höhe von 642 Metern zwischen Braunlage und Benneckenstein und ist umgeben von Bergwiesen und Wäldern. In Benneckenstein bietet das Team Huskyabenteuer Oberharz Ausfahrten mit Hundegespannen an. Je nach Wetterlage sitzen die Gäste in Schlitten oder speziellen Wagen.
In Hohegeiß befindet sich der Campingplatz Am Bärenbache unterhalb der Kirche am Hang. Die Zufahrt ist ziemlich steil. „Kein Problem, wir halten die Straße stets frei von Schnee und Eis“, beteuert die Rezeptionistin. Bei Bedarf gibt es gratis Schlepphilfe für Campingfahrzeuge. Ganz neu sind neun Stellflächen im Zentrum des terrassierten Geländes. Die Stellplätze sind als Doppel- und Einzelplätze angelegt, durch Hecken unterteilt und terrassenförmig angelegt. Dadurch bleibt die persönliche Sphäre gewahrt.
Camping Am Schierker Stern, Schierke
Inmitten urwüchsiger Natur
Auch der Camping- und Stellplatz Am Schierker Stern bietet ein blitzsauberes modernes Gebäude zum Waschen und Kochen. „Straßenschuhe müssen beim Betreten gegen Badelatschen getauscht werden. Wer keine dabei hat, findet Kunststoff-Schlappen in allen Größen im Flur“, erklärt Chefin Corina Nitschke. Außer mit Komfort punktet der terrassierte Platz durch seine Lage in urwüchsiger Natur, den Ausblick auf den Brocken und die große Schneesicherheit aufgrund der Höhe.
Zu den kleinen Ortschaften Schierke und Elend verkehren Busse. Der Fahrpreis ist in der Kurtaxe enthalten. In Schierke werden die Wintersportwochen am 30. Januar 2016 mit einem Iglufest und Schneefiguren-Wettbewerb eröffnet. Am 3. und 10. Februar findet ein Schneefasching für Kinder statt.
Von Schierke aus erreichen Urlauber den 1.141 Meter hohen Brocken, sie nehmen dafür Pferdekutsche oder Eisenbahn. Wintersportler finden ein großes Loipennetz, eine Rodelbahn sowie eine Natureisbahn. In die Loipe steigen Urlauber auch in Elend ein. Busse nach Schierke und Elend mit Wintersportangeboten sind kostenlos.
Info: www.harz-camping.com
Campingplatz Im Waldwinkel, Zorge
Schattig unter Bäumen
Zorge liegt umgeben von Bergen tief in einem nur nach Süden offenen Talkessel. Der Ort ist bevorzugtes Reiseziel für Menschen, die Ruhe und Erholung im stillen Wald und in klarer Bergluft suchen. Wintersportfans orientieren sich von hier aus nach Hohegeiß oder besuchen das nahegelegene Skigebiet Ravensberg bei Bad Sachsa. Beliebt sind auch Ausflüge zur Wildfütterung.
Der Luftkurort Zorge ist so zentral gelegen, dass man fast alle touristische Sehenswürdigkeiten und Highlights des Harzes (den Erlebnispark Thale oder Pullman City Harz) im Umkreis von etwa 25 Kilometern erreicht.
Der Campingplatz Im Waldwinkel macht seinem Namen alle Ehre: Er liegt schattig unter Bäumen am Rand des Hochwalds. Pure Natur ist auch auf dem Reisemobil-Stellplatz vor der Schranke zu erleben. „Die Wiese haben allerdings gerade Wildschweine durchwühlt“, erklärt Camping-Inhaber Volker Zimmermann.
Campingplatz Im Borntal, Bad Sachsa
Für jeden etwas
Bad Sachsa am Fuß des Ravensbergs lockt mit Loipen, Skilift, Spaßbad und Eislaufhalle. Kin- der lieben den Märchengrund mit beweglichen Figuren. Historisch Interessierte schätzen das Grenzlandmuseum im Ortsteil Tettenborn. Salztal Paradies ist ein riesengroßes Erlebnisbad mit zahlreichen Badelandschaften und Einrichtungen. Für Vergnügen, Abenteuer, aber auch Entspannung ist hier gesorgt. Es gibt beispielsweise ein großes Schwimmparadies inklusive Saunalandschaft, ein Fitness-Studio, eine Bowlingbahn, eine Tennishalle und den Indoor-Spielepark „Regenbogenland“. Die Kinder toben sich beim Spielen aus, während die Erwachsenen sich entspannen. Ins Skigebiet mit insgesamt vier Kilometer langen Abfahrten führt eine Straße.
Für die Übernachtung gibt es ruhige und komfortable Stellmöglichkeiten auf dem Campingplatz Im Borntal am nördlichen Ortsrand. Die Anlage arbeitet unter neuer Leitung. Vieles wurde bereits renoviert, etwa die Rezeption oder der Spielplatz. Die asphaltierten Standplätze verfügen über einen Stromanschluss. Die Komfort-Standplätze zudem über einen Wasseranschluss und eine Wasserabfuhr. Bei jedem Stellplatz gibt es genügend Parkfläche fürs Auto. In und an der Rezeption kommen die Gäste kostenfrei über WiFi ins Internet. Zudem können sie dort einen Computer nutzen.
Info: www.imborntal.de
Knaus Campingpark Walkenried
Historischer Mittelpunkt
Am südlichen Rand des Harzes am Fuß des Ravensbergs liegt Walkenried umgeben von Wiesen und Tannenwäldern. „Wir halten unsere Wanderwege auch im Winter gut in Schuss, gerade ein Spaziergang rund um die Teiche ist sehr zu empfehlen“, erklärt Michael Reinboth, der Vorsitzende des örtlichen Bürger- und Geschichtsvereins.
Historischer Mittelpunkt des anerkannten Luftkurorts ist das 850-jährige Zisterzienserkloster, Teil des UNESCO- Weltkulturerbes. Im Rahmen des Harzer Kultur-Winters werden im Januar und Februar mehrere Klosterführungen bei Kerzenschein veranstaltet. Das Klostermuseum ist sogar für Kinder interessant.
Ruhige Stellmöglichkeiten finden Caravaner unweit des Klosters im Knaus Campingpark am Ortsrand. Die Sanitäranlagen sind neu und sehr gepflegt. Für Familien ist der Campingpark ideal. Zwei Spielplätze, Mini-Golf, Tischtennis und andere Spiele werden den Kindern neben dem Ferienprogramm „Hits für Kids“ und dem „Spaß-Schwimmen“ im Hallenbad geboten.
Campingplatz Am Waldbad, Neustadt
Sonnige Südlage
Auf dem Campingplatz Am Waldbad machen Caravaner günstig Urlaub. Der familiäre Platz befindet sich außerhalb der kleinen Ortschaft in lieblicher hügeliger Landschaft und sonniger Südlage direkt unter- halb der imposanten Ruine der Burg Hohnstein, einer der ältesten Burganlagen des Harzes. Gleich neben den Resten der Trutzburg lädt ein Gasthof zum Schlemmen in romantischer Atmosphäre ein.
Auf 2,5 Hektar verteilen sich auf dem Campingplatz 110 Stellplätze für Zelte, Wohnwagen, Wohnmobile und Mobilheime. Die Anlage ist ganzjährig geöffnet.
Den Gast erwarten moderne beheizte Sanitäranlagen mit Behindertendusche und WC, Babywickelraum, Waschmaschinen mit Trockner, Abwaschbecken und Strom- und Wasserentnahmestellen.
An der Rezeption ist ein Mini-SB-Laden für die wichtigen Dinge des täglichen Lebens angegliedert. Frische Brötchen von ortsansässigen Bäckern gehören auch dazu. Außerdem werden in einem kleinen Imbiss Thüringer und Harzer Spezialitäten gereicht, damit das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt.