Frühnebel wabert über die Donau und hüllt die Bäume am Ufer in diffuses Licht. Der Blick trifft auf schemenhaft vorbeiziehende Jogger und Radler. Draußen auf dem Fluss erscheinen die unscharfen Konturen eines Ruderbootes. Die Stimmung ist ideal, um in einer Decke eingewickelt im Campingstuhl zu sitzen, auf die Donau zu blicken und in der Fantasie rund zweitausend Jahre in die Vergangenheit zu reisen.
Keine Frage, in der ostbayerischen Landeshauptstadt gibt es zu (fast) jeder Tages- und Nachtzeit viel zu entdecken. Und vor allem zu jeder Jahreszeit! Wobei der Winter ganz besondere Stimmungen beschert. Schließlich sorgen Altstadtführungen bei frostigen Temperaturen oder gar im Schneetreiben und Ausflüge am winterlichen Donau-Ufer für stimmungsvolle Erlebnisse. Gekrönt vom anschließenden Besuch in einem gemütlichen, warmen Café!
Winterzauber in historischen Gassen, spannende Stadtführungen oder Gourmetfreuden mit Sterneniveau. Die Weltkulturerbestadt Regensburg geizt auch im Winter nicht mit ihren Reizen. Draußen wie drinnen!
Zudem finden in den Wintermonaten zahlreiche interessante Veranstaltungen und Ausstellungen statt, die allein die Reise nach Regensburg rechtfertigen. So lässt sich noch bis 16. Januar die Bayerische Landesausstellung „Götterdämmerung II – Die letzten Monarchen“ bestaunen.
Sie zeigt die Lebenswege der letzten Monarchen vor der Revolution 1918, darunter Kaiserin Elisabeth von Österreich, der bayerische König Ludwig III. und das russische Zarenpaar. Fazit: Geschichte, spannend präsentiert!
Noch weiter in die Vergangenheit zurückgehen, auch ganz im Wortsinn, kann man bei einem Spaziergang durch die Altstadt. Dort gibt es an einigen Ecken noch Relikte aus der Römerzeit zu bestaunen – im milden Winterlicht besonders faszinierend.
Vom Legionslager Castra Regina haben sich an drei Stellen beeindruckende Mauerreste erhalten: am Ernst-Reuter-Platz, St.-Georgen-Platz und am Dachauer Platz. Die antiken Zeugnisse aus Stein sind dort eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Der Campingplatz liegt direkt am Donau-Radweg, über den man mit dem Rad in zehn Minuten bequem in die Regensburger Altstadt gelangt. Ein schöner Startpunkt für eine Stadtexkursion ist die Steinerne Brücke, unter der das Wasser der Donau seit fast 900 Jahren hinweg strudelt.
Vom Scheitel der Brücke präsentiert sich die Stadtsilhouette wie auf einer Kinoleinwand: mittelalterliche Lagerhäuser und Wohntürme, die beiden Domtürme, Kirchtürme, wuchtige Kaimauern und ein Gewirr aus Dächern, unter dem sich romantische Gassen und Plätze verbergen. Weißer Rauch wabert um die Brückenpfeiler nahe des Salzstadels. Doch er stammt nicht vom winterlichen Frühnebel, sondern aus der historischen Wurstkuchl – der ältesten Wurstbraterei der Welt.
Es geht durch enge Gassen und zu versteckten Höfen mittelalterlicher Handelshäuser, in denen bisweilen Konzerte und Aufführungen stattfinden. Zwischen Boutiquen und Marktständen lassen sich auch allerlei urige Läden entdecken. Ein Gewürzladen hier, ein Bürstenlädchen dort. Dazwischen: feine Restaurants, traditionelle Wirtschaften, Cafés und Kneipen. Selbst die mittelalterlichen Säulen der Stadt strahlen Lebendigkeit aus.
Zum Beispiel im Kreuzgang der Minoritenkirche, wo die Besucher des Museumscafés von kletternden Rosenbüschen umrahmt werden. Eines der Highlights der Stadt ist St. Emmeram – ein riesiges Schloss, das sich seit 1810 im Besitz des Fürstenhauses Thurn & Taxis befindet. Im Rahmen einer Führung lassen sich Ballsaal, Spiegelsalon und Thronzimmer erkunden. Zur Sommerzeit finden im Innenhof des Schlosses Konzerte statt, im Winter stehen hier die Buden des romantischen Weihnachtsmarktes.
Auch ohne Führung zugänglich ist die barock ausgestattete Kirche St. Emmeram. Goldgeflügelte Marmorengel blicken hier von der Decke auf den Besucher herab, ringsum konkurrieren musizierende Putten, wertvolle Gemälde und gekrönte Marienstatuen um die Blicke der Betrachter.
Regensburg bildet mit Donau, Naab, Regen und Schwarzer Laber einen guten Ausgangspunkt für Fluss-Radtouren im Sommer. Der Donau-Radweg führt flussabwärts zur Ruhmeshalle Walhalla, einer Nachbildung des Panthenons auf der Akropolis in Athen. Ludwig der I., 1825 bis 1848 König von Bayern, schuf hier in einem Anflug von Größenwahn ein weithin sichtbares Nationaldenkmal, ausgestattet mit 358 Marmorstufen, 52 Säulen und einem gewaltigen zweiflügeligen Tor, hinter dem man die Marmorbüsten und Gedenktafeln großer deutscher Persönlichkeiten aufbewahrt. Benannt ist die Walhalla nach einem Götterpalast in der nordischen Mythologie und der Panoramablick über die Donau ist wahrhaft himmlisch.
Und wenn es einmal regnen sollte? Egal. Für diesen Fall gibt es in der Regensburger Altstadt Cafés, Wirtshäuser, Museen und Galerien. Außerdem wurde im letzten Jahr das Museum der Bayerischen Geschichte eröffnet, das auf 2.500 Quadratmetern 200 Jahre bayerische Geschichte präsentiert – von der Zeit Bayerns als Königreich bis heute. Bayerns König Ludwig der I., der die Ruhmeshalle Walhalla und die Befreiungshalle hoch über der Donau errichtet hat, trifft man dort auch wieder.
Dass dem zweiten König von Bayern die Geldbörse in Sachen überproportionierter Repräsentativbauten locker saß, ist bekannt. Das siebzehn Meter hohe lichtdurchflutete Foyer des Museums mit dem drei Meter großen bayerischen Löwen wäre sicher nach seinem Geschmack gewesen. Und über die 100 Millionen Euro, die der komplette Bau gekostet hat, hätte er wohl kaum mit der Wimper gezuckt.
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