Rund 31 Millionen Übernachtungen aus dem In- und Ausland – und damit das vierte Rekordjahr in Folge – verzeichnete die deutsche Campingwirtschaft im Jahr 2017 nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Laut der amtlichen Statistik kann noch einmal ein Plus bei den Übernachtungen von 1,7 % gegenüber dem Spitzenjahr 2016 ausgewiesen werden. Im bundesweiten Vergleich ist Bayern Campingland Nr. 1, hier konnten bei einem Plus von 6,6 % ca. 5,6 Millionen Übernachtungen auf den Campingplätzen gezählt werden. Im Jahr 2016 näherte sich Mecklenburg-Vorpommern noch der Marke von 5 Mio. Übernachtungen. Nach einem verregneten Sommer stehen im Jahr 2017 rund 4,6 Mio. Übernachtungen und ein Minus von 7,6 % gegenüber dem Vorjahr – dennoch Platz 2 in Deutschland, gefolgt von Niedersachsen mit rund 4,4 Mio. Übernachtungen. Positiv gestaltete sich das Campingjahr für Nordrhein-Westfalen (+10,3 % Übernachtungen), Sachsen (+9,5 %) und Sachsen-Anhalt (+8,2 %) sowie Baden-Württemberg, welches auf einem hohen Niveau ein Plus von 6,4 % und insgesamt rund 4 Mio. Übernachtungen verzeichnen konnte.
Ein Plus von 3,7 % bei den Ankünften und 2,2 % bei den Übernachtungen konnte im Jahr 2017 bei den inländischen Gästen verzeichnet werden. Bei den ausländischen Gästen wurden dagegen im Durchschnitt leichte Rückgänge registriert und so beträgt deren Anteil 13,8 % aller Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen. Über die Hälfte aller ausländischen Übernachtungen (51 %) machten dabei die Gäste aus den Niederlanden aus. Einen hohen Anteil stellten auch die Gäste aus der Schweiz, Dänemark, Belgien und Großbritannien dar.
Dr. Gunter Riechey, Präsident des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland e. V., mahnt, dass man sich nicht auf den Erfolgen der letzten Jahre ausruhen dürfe. „Camping bedeutet als naturnahe Urlaubsform Innovation und Erlebnis. Die Campingplätze in Deutschland dürfen nicht aufhören, sich weiterzuentwickeln und sich an neuen Urlaubstrends zu orientieren und Themen wie zum Beispiel der Digitalisierung offen gegenüberzustehen. Auch moderne und außergewöhnliche Übernachtungsangebote wie zum Beispiel Mobilheime als Mietunterkünfte könnten dabei zukünftig den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.“ Hier beklagt allerdings die Branche in vielen Bundesländern noch gesetzgeberische Defizite. Dazu hat der Verband eine eigene Musterverordnung für Camping- und Wochenendplätze erarbeitet, um sie in die politischen Prozesse einzubringen.