Wird das Gas noch für die Nacht reichen oder macht die Heizung gegebenenfalls vorher schlapp? Wer sich weniger sorgenvolle Gedanken um seinen womöglich ausgehenden Gasvorrat machen möchte, kann diesen mit Gas-Füllstandsanzeigern überprüfen und somit die Restlaufzeiten von Verbrauchern besser einschätzen. Dadurch lässt sich der nächste Flaschentausch leichter und vor allem stressfreier planen.
Ob als kompaktes Kleingerät in Stiftform, die an die Flasche gehalten werden müssen, um den Füllstand zu ermitteln, als Sensor, welche mittels Magnet an der Flasche befestigt werden und den Füllstand des Gases über Bluetooth aufs Handy schicken, oder als Wiegeplatte, welche permanent im Gasflaschenkasten bleibt – Es gibt eine Vielzahl an Level-Checkern auf dem Markt zu kaufen, welche mehr oder weniger genau den jeweiligen Gas-Füllstand anzeigen.
Dabei nutzen die unterschiedlichen Systeme auch unterschiedliche Messverfahren. Manche ermitteln den Gas-Füllstand über das Gewicht, andere via Ultraschall. Welche Messmethode liefert die genauesten Werte und welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Level-Checker im Handling? CCC ist diesen Fragen auf die Spur gegangen und hat zehn Produkte von neun Herstellern einem Praxistest unterzogen.
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Die 10 Gas-Füllstandsmesser im Test
Im Test messen sich der Level Check und Level Control von Truma, der Gas Checker GC 100 von Dometic und das baugleiche Modell Gascontrol LX 10 von Fritz Berger, das Gas Measurement System von CaraControl, das Supersence Scale X von Comworks, das E-Gaslevel-Modul von E-Trailer, der Gaslevel von Gaslock, der Senso4s Plus von GOK sowie der magnetische Gasfüllstandsanzeiger von TFA Dostmann. Preislich liegen die Systeme zwischen sehr günstigen 4,80 Euro bis zu exklusiven 349 Euro. Dass mit dem Preis Messpräzision, Komfort und Ausstattung steigen, sei an dieser Stelle schon verraten.
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Das prüfende Auge der Tester fokussierte präzise und reproduzierbare Messergebnisse sowie die Handhabung der Systeme. Wie sich die einzelnen Produkte im Test geschlagen haben und mit welchen Features die jeweiligen Systeme überzeugen, lesen Sie im umfangreichen Praxistest der April-Ausgabe von Camping, Cars & Caravans – ab 14. März am Kiosk oder bei uns im Online-Shop.
Interview zu Gas-Füllstandsanzeigern
Comworks-Geschäftsführer Josef Stuffer im Gespräch mit Redakteur Karsten Kaufmann: Stuffer erklärt, was den Supersense Scale X von anderen Gas-Füllstandsmessern unterscheidet und worauf man bei der Montage achten sollte.
CCC: Herr Stuffer, Comworks entwickelt und produziert im bayrischen Raubling hochwertige Messtechnik. Worauf liegt Euer Fokus?
J. Stuffer: Unser Fokus liegt darin, hochwertige und präzise (Mess-)Elektronik sowie Apps und Webportale bei uns im Haus zu entwickeln, diese einfach benutzbar zu gestalten und einen langfristigen Support zu gewähren. Durch den engen Austausch und der langjährigen Markterfahrung, profitieren wir von einem großen Wissensstand, der in alle unsere Produkte einfließt.
CCC: Die Gaswaage SuperSense Scale liegt im oberen Preissegment. Welchen Mehrwert können Kunden in dieser Preisklasse erwarten?
J. Stuffer: Es gibt günstige Lösungen den Gasfüllstand zu erfassen, viele aber mit Defiziten, gerade im Langzeiteinsatz. Dennoch haben alle im Markt bekannten Ihre Berechtigung. Unsere Waage mit dem flachsten Aufbau im Markt, fräsen wir aus einer hochwertigen Aluminiumlegierung aus einem Stück – Qualität für die Ewigkeit. Weiterhin kann das Füllstandssignal an bestehende Displays oder Steuerungslösungen weitergegeben werden. Die Scale ist aber auch ein Technologieträger für Fahrzeughersteller. So kann dieselbe Technologie verwendet werden, um ein komplettes Gasfach auf einmal zu vermessen. Hierzu wird die Messtechnik direkt in den Fahrzeugaufbau (Boden Gasfach) des Herstellers verbaut – der Kunde freut sich über die werkseitig integrierte Füllstandsmessung. Das lässt sich bei höheren Stückzahlen auch kostengünstig umsetzen.
CCC: Neben der Gaswaage bietet Comworks auch Tanksensoren für Wasser- und Treibstofftanks an, wahlweise mit Lasersensoren oder Sensoren für hydrostatischen Druck. Wie unterscheiden sich diese von bekannten Sensoren in Freizeitfahrzeugen und lassen sich diese, beispielsweise zusammen mit der Gaswaage Scale in ein Gesamtkonzept integrieren?
J. Stuffer: Alle Sensoren (Kraftstoff-/Wassertanks, Gasflaschen) lassen sich zusammen in einer einzigen App (oder Display) ansteuern und auf Wunsch über das Internet abrufen (keine Mehrkosten) und verfügen über einen separaten Signalausgang – können somit mit anderen Panels kombiniert verwendet werden und fügen sich so nahtlos in Gesamtlösungen ein. Die Sensoren sind parallel als OEM-Versionen, meist genau auf die Herstelleranforderungen angepasst, verfügbar. Druckbasierten Sensoren eignen sich für verschiedene Tankarten und -Formen und können Tanks sogar von der Seite oder von unten messen.
CCC: Die Gaswaage Scale muss ans Bordnetz angeschlossen werden. Wäre eine Lösung mit Batterien für den Kunden nicht einfacher zu installieren?
J. Stuffer: Unsere Kunden schließen das Füllstandssignal oft an ein bestehendes Display an und die Stromversorgung wird in diesem Zuge gleich miterledigt, sodass der Mehraufwand bei der Erstinstallation gering ist und der dauerhafte Nutzen unserer Meinung nach überwiegt. Aber auch bei der Verwendung mit der App ist eine dauerhafte Stromversorgung beständiger. Da unsere Lösungen zudem onlinefähig sind, rufen viele den Füllstand über das Internet ab – da ist eine Batterielösung nur bedingt dafür geeignet.
CCC: Grundsätzlich beäugen viele Experten Stromanschlüsse im Gaskasten mit Argusaugen. Wie ist das bei der Waage zu beurteilen?
J. Stuffer: Der sogenannte „Scale-Controller“ wird außerhalb des Gaskastens montiert, auch um einen guten Bluetooth-Empfang zu gewährleisten. Die eigentliche Messplatte im Gaskasten ist nur noch über ein Signalkabel verbunden, alle spannungsbasierten Komponenten befinden sich außerhalb des Gaskastens, damit werden wir auch der DIN EN 1949 gerecht, die unter anderem den Einsatz solcher Messeinheiten im Gaskasten regelt.