> Austausch von Anbauteilen am Caravan

Kleben oder dichten?

20.01.2021
Text: Raymond Eckl | Bild: Stallmann, Eckl, Hersteller

Immer wird vom Kleben gesprochen. Aber welche Teile am Wohnwagen werden eingeklebt und welche sind mit Dichtmasse besser bedient?

Ein Solarpanel muss getauscht werden. Das Problem: Es ist eingeklebt und lässt sich nur schwer entfernen, ohne den Caravan dabei zu beschädigen. Oft ist es die falsch gewählte Einbauart, die für Probleme sorgt, und es stellt sich die Frage: Welche Teile am Caravan sollten eingeklebt, welche mit Dichtmasse eingedichtet werden?

Eindichten

Überall, wo geschraubt wird, empfiehlt sich das Eindichten. Denn das ist einfacher und hält besser auf Kunststoffoberflächen. Zusätzlicher Nutzen: Die Einbauteile lassen sich bei Bedarf einfach wieder entfernen.

Klassiker sind dauerelastische Massen aus Polyurethan oder Buthyl, wie DEKAseal 8936 von Dekalin, Sikaflex 252i von Sika oder Uniflex von Yachtcare. Sie kommen bei Verbindungen zum Einsatz, die später wieder gelöst werden sollen, und für Stellen ohne sichtbaren Fugenrand. Das sind zum Beispiel Stromsteckdosen oder Kühlschrankgitter – Teile, die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind und deswegen im Laufe der Zeit erneuert werden müssen. Auch Außensteckdosen, Klappen, Seitenfenster oder Dachhauben können so eingedichtet werden. Übermäßig aufgetragene Masse lässt sich leicht abtupfen und muss nicht aufwendig mit Reinigungsmitteln entfernt werden. Eine Vorbehandlung der Oberflächen ist nicht nötig. Sie müssen lediglich staub- und fettfrei sein. Die Masse kann von Hand oder mithilfe einer Druckluftpistole aufgetragen werden, überstehende Reste tupft man ab. Nach dem Auftragen sollte die Dichtungsmasse 24 bis 48 Stunden aushärten.

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Butyltape und Butyl-Dichtstoff

Praktisch ist auch ein Abdichtmaterial in Form eines Klebebandes, das Butyltape. Das lösungsmittelfreie Klebeband eignet sich für ebene Oberflächen, beispielsweise für Arbeiten an Kantenleisten. Es dient der mechanisch fixierten Abdichtung von Überlappungen oder als Abstandshalter bei geringen Spaltmaßen bis zwei Millimeter zwischen Materialien aus Metall, Holz oder Kunststoff. Die Anwendung funktioniert dabei ähnlich wie bei herkömmlichen Tapes: Folie abziehen, Gegenseite anlegen und andrücken. Der große Vorteil: Das Tape ist belastbar, hat jedoch keine Aushärtungszeit und der Caravan lässt sich sofort wieder bewegen.

Ein standfester, überlackierbarer Butyl-Dichtstoff, wie DEKAseal 1512, oder basierend auf MS Polymer, wie Krypton Protect, ist für Abdichtungen mit sichtbarem Fugenrand. Die Hautbildung verhindert, dass sich Schmutz absetzen kann. Standfeste Dichtmasse bewährt sich vor allem beim Einbau von Dachluken oder dem Eindichten von Kabeldurchführungen: Dünnflüssige, tropfende Dichtstoffe sind störend und verhindern ein optimales Ergebnis. Die spaltüberbrückenden Eigenschaften garantieren ein gleichmäßiges Ergebnis beim Einsatz innerhalb größerer Spalten von sieben bis neun Millimetern. Die behandelnden Stellen müssen fett- und staubfrei sein. Der Dichtstoff ist nicht abtupfbar. Überschüssiges Material kann nach der Anwendung mit einem Reiniger entfernt werden. Die Dichtungsmasse sollte 24 bis 48 Stunden aushärten.

Redaktion
Raymond Eckl
Raymond Eckl ist schon seit 1994 bei Camping, Cars & Caravans und wurde bereits ein Jahr später zum Chefredakteur.
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