Außerhalb der Reisezeit möchten wir unser zweites Zuhause, den Wohnwagen, sicher und möglichst gut vor Witterungseinflüssen geschützt abgestellt wissen. Einen geeigneten (Winter-)Abstellplatz für den Wohnwagen zu finden, ist mitunter aber nicht ganz einfach. Wer keine private Abstellmöglichkeit hat, findet mittlerweile aber viele Angebote über Internetplattformen.
Der geeignete Unterstellplatz für Wohnwagen und Co.
Sicherheit
- Verschlossenes Gelände bzw. Gebäude: Idealfall ist das Gelände, auf dem der Caravan abgestellt wird, nicht zugänglich für unbefugte Personen und sicher eingezäunt, beziehungsweise der Wohnwagen steht in einer abschließbaren Halle, um Diebstahl oder Vandalismus vorzubeugen.
- Eine zusätzliche Kamera-Überwachung und Alarmanlagen bieten weiteren Schutz.
- Ein gut einsehbarer Standort nahe einer belebten Straße ist sicherer als ein völlig abgelegener Platz, wo grade nachts kaum jemand vorbeifährt.
- Versicherungsschutz und Mietbedingungen: Ist der Wohnwagen auf dem Stellplatz gegen Schäden über die eigene Haftpflichtversicherung versichert? Muss der Wohnwagen zugelassen sein, während er auf dem Abstellplatz steht oder sind auch abgemeldete bzw. nur mit Saisonkennzeichen zugelassene Fahrzeuge erlaubt?
- Für die Vermietung sollte ein schriftlicher Vertrag geschlossen werden, in dem alle Konditionen und Aspekte wie die Haftung und Verantwortung für den Caravan sowie die Mietdauer und Kosten aufgeführt werden.
Schutz vor Witterungseinflüssen
- Trockener Stellplatz: Um die Lebensdauer des Wohnwagens zu verlängern und seinen Wert zu schützen, empfiehlt sich ein trockener, sauberer Unterstellplatz, am besten in einer gut durchlüfteten Halle.
- Überdachung: Im Winter kann beispielsweise starker Hagel zu großen Schäden am Dach führen. Idealerweise verfügt der Stellplatz zumindest über eine Überdachung als Schutz vor Schnee, Regen, Hagel und UV-Strahlung.
- Fester, trockener Untergrund bei Abstellplätzen im Freien: Steht der Caravan draußen, sollte die Bodenbeschaffenheit fest sein, damit sich bei starkem Regen kein Wasser ansammeln und/oder der Wohnwagen einsinken kann. Am besten eignet sich hier ein steinerner oder betonierter Boden. Eine Wiese ist ungeeignet, da die Feuchtigkeit schnell zu Rost führen kann.
- 10 Tipps fürs Winterlager: Wie Sie ihren Wohnwagen gut auf die Winterpause vorbereiten, grade wenn er im Freien steht, erfahren Sie hier.
Lage und Ausstattung
- Idealerweise steht der Wohnwagen nicht allzu weit vom Wohnort entfernt und ist auch bei schlechten Witterungsverhältnissen gut erreichbar, damit man bei Bedarf schnell vor Ort sein kann.
- Komfortabel sind auch eine Toilette und ein Stromanschluss vor Ort, um den Caravan beispielsweise nach dem Winter auf die neue Reisesaison vorbereiten zu können.
Einen (Winter)-Abstellplatz für den Wohnwagen finden – so geht´s
Mit www.wohnwagen-parkplatz.de bietet Jörg Nusser aus Winnenden 41 umzäunte, geschotterte Abstellplätze im Freien in einem Gewerbegebiet in Waiblingen sowie ebenfalls 41 umzäunte und rund um die Uhr von einem Wachdienst überwachte Plätze in Nellmersbach an. Die Stellplatzmiete in Waiblingen beträgt derzeit 35 Euro pro Monat, in Nellmersbach kostet ein Stellplatz ab 60,00 € pro Monat. Die Abstellplätze sind seit Jahren ausgebucht und es gibt lange Wartelisten. Ähnliche Situationen gibt es bundesweit en masse, aber eben nicht mit so einer schönen Internetpräsenz.
Suchen, finden, buchen – mit diesem simplen Dreiklang bewirbt das Portal www.mycamperhome.de seine Möglichkeit, Mieter und Vermieter zusammenzubringen. Es wird eine Vielzahl an Abstellplätzen für jede Fahrzeugart angeboten. Das Prinzip ähnelt dem bekannten Hotel-Buchungsportal www.booking.com, denn das Mietangebot ist Platz für Platz aufgeführt und sofort buchbar.
Via Umkreissuche lässt sich ein geeigneter Abstellplatz und Unterstellplatz – überdacht oder in der Halle – suchen und das Angebot über verschiedene Filter eingrenzen. Dabei kann es sich um einfache Wiesen-, Kies- oder asphaltierte und umfriedete Grundstücke im Freien handeln, überdachte Carports oder luxuriöse Hallen oder Scheunen von Landwirten. Hilfreich sind dabei camperspezifische Attribute wie Platzgröße M, L, XL, abgesperrt und bewacht, Durchfahrtshöhe bis zu Gasflaschen lagern, Reifenluft-Prüfung, Strom, Wasser etc. Der Vermieter des Platzes regelt die Konditionen, also ob der Platz für drei, sechs, neun oder zwölf Monate gemietet werden kann.
Wer einen Platz gefunden hat, bucht ihn quasi ab sofort. Einen Platz für einen Zeitpunkt in der Zukunft zu wählen oder auch nur für bestimmte Zeiträume ist nicht möglich. Das hat mehrere Gründe: „Wir setzen auf Langfristigkeit. Einerseits aus Rücksicht auf die Vermieter, damit sie Planungssicherheit haben, in deren Kalender kein Flickenteppich entsteht und Arbeit und Aufwand durch häufige Mieterwechsel auf diese Weise so gering wie möglich gehalten werden.
Andererseits ist der Hintergedanke dieses Angebots, dass das Fahrzeug, solange es nicht unterwegs ist, einen festen, flexiblen Platz hat und damit den begrenzten, öffentlichen Parkraum entlastet“, erklären Ulrike und Frank Rehle, die das Portal als Geschäftsführerin und Ideengeber vor einem Jahr auf den Markt gebracht haben. Aus diesem Grund seien 80 Prozent der Buchungen bereits über zwölf Monate.
Zugegeben: Der monetäre Aufwand, der für die Miete des Abstellplatzes erbracht werden muss, ist nicht gerade gering. Für einen Hallen-Abstellplatz zahlt man in ländlichen Gebieten ab 60 Euro aufwärts pro Monat. Anders sieht es in Ballungsgebieten aus. Aufgrund der hohen Grundstückspreise und der hohen Nachfrage muss man hier mit durchschnittlich 120 Euro monatlich rechnen. Reine Außenabstellplätze oder Unterstellplätze sind günstiger. Den Kosten stehen aber ein paar nicht zu unterschätzende Vorteile gegenüber. Steht das Fahrzeug auf einem Privatgelände, im Optimalfall sogar in einer Halle, bietet das Schutz vor Diebstahl und Witterungseinflüssen.
Ein trockener Abstellplatz wiederum wirkt sich positiv auf den Werterhalt des Fahrzeugs aus. Bei der Versicherung lässt sich oft ein Nachlass herausschlagen, wenn das Fahrzeug in einer Garage oder überdacht abgestellt wird. Zudem ist zu bedenken, dass eine wesentliche Voraussetzung der Ruheversicherung ist, dass das Fahrzeug umfriedet abgestellt sein muss, also nicht auf der Straße abgestellt werden darf. Im Schnitt seien die Abstellplätze rund 30 Kilometer vom eigentlichen Wohnort entfernt. Während des Urlaubs wird einfach der Pkw auf dem Abstellplatz abgestellt. „Wir wollen Campern nicht die Freiheit nehmen, sondern ein alternatives Park-Angebot bieten“, so Rehle.
Die Portal-Zugriffszahlen zeigen: Bedarf ist da. Bisweilen stehen über 1.650 Abstellplätze deutschlandweit zur Verfügung – Tendenz steigend. Wer auf Anhieb keinen Platz findet, was in Hotspots wie München, Berlin oder Stuttgart leider noch häufig der Fall ist, kann sich via E-Mail über neue Plätze informieren lassen. Für die Vermieter ist der Service kostenfrei, unkompliziert und dank Präventionssystem sicher.
Die umfangreiche Suche und Erstellung eines Inserats entfällt, die Bezahlung ist geregelt und funktioniert automatisiert, sodass der Vermieter den Gebühren nicht hinterlaufen muss, und auch für den Schutz des Platzes vor fremden Blicken ist gesorgt. Denn: Die genaue Adresse des Anbieters bleibt bis zur Buchung geheim. Neben mycamperhome gibt es mit Alpacacamping eine weitere bekannte Plattform, die rund 800 Ab- und Unterstellplätze in Deutschland vermittelt.
Auch Portale wie www.einstellplatz.info oder www.womoflex.com sind eine Alternative, allerdings mit geringem Angebot und der Mieter muss mit dem Vermieter erst in Kontakt treten, sodass bis zur endgültigen Abstellplatzbuchung mehrere Schritte zu gehen sind. Wer im Internet recherchiert, stößt auf Werkstätten, Rei- semobilhändler oder Fahrzeugvermieter, die zumindest über den Winter begehrte Abstellplätze anbieten.
Ganz klassisch lassen sich auch über Kleinanzeigen – ehemals Ebay Kleinanzeigen – Abstellplatzlätze per Anzeige oder durch Hörensagen im Heimatort finden, allerdings ein mühsamer Weg und aufgrund des Bedarfs gleicht die Suche einer Nadel im Heuhaufen. Last but not least bieten Campingplätze im In- und Ausland immer wieder die Möglichkeit an, Wohnwagen, aber auch Reisemobile am Campingplatz oder angedockt in der Nähe für Monate stehen zu lassen. Die Anreise erfolgt dann per Auto oder Flugzeug. Generell gilt, die Augen offen zu halten und sich gegebenenfalls frühzeitig auf eine Warteliste setzen zu lassen. Dann klappt das schon noch mit dem Platz.
Infobox
Rechtliches und Versicherung: Wohnwagen parken – was ist erlaubt?
Auf der Straße, im Garten oder auf dem angemieteten Parkplatz vor dem Haus – Wo darf ich meinen Wohnwagen für welchen Zeitraum parken und was ist gesetzlich erlaubt? Diese Fragen beantworten wir in unserem ausführlichen Ratgeber „Wohnwagen parken – was ist erlaubt?„.
Hier finden Sie einen Abstellplatz für Wohnwagen und Wohnmobil: Einige Web-Adressen
- www.alpacacamping.de – deutschlandweit
- www.camperland-bong.de – Rheinbach
- www.einstellplatz.info – deutschlandweit
- www.womoflex.com – deutschlandweit, vereinzelt Österreich und Frankreich
- www.kleinanzeigen.de
- www.lazovic-outboards.de – Castrop-Rauxel
- www.mycamperhome.de – deutschlandweit
- www.platzportal.de – deutschlandweit
- www.wohnwagen-parkplatz.de – Waiblingen und Nellmersbach
- www.wohnwagen-stellplatz.info – deutschlandweit
Stellplatz-Angebote für Wohnwagen und Wohnmobile über die mycamperhome-Suche
50 km Radius um | Angebote | Preise in Euro pro Monat |
---|---|---|
Stuttgart | 6 | 34,88 bis 130,80 |
Köln | 5 | 70,85 bis 163,50 |
Berlin | 6 | 49,05 bis 87,20 |
Dortmund | 1 | ab 53,41 |
Hamburg | 3 | 65,40 bis 130,80 |
Dresden | 5 | 32,70 bis 119,90 |
Frankfurt am Main | 6 | 49,05 bis 163,50 |
München | 2 | 76,30 bis 152,60 |
Stand November 2024