> XXL-Profitest Tabbert Senara 460 DMK

Familienwohnwagen mit Etagenbett im Dauertest

08.01.2025
Bild & Text: Volker Stallmann

Der Profitest XXL kombiniert den Profitest mit einem Dauertest. Über ein halbes Jahr war der Tabbert Senara 460 DMK in der Redaktion und begleitete uns auf Reisen.

Acht Mal war der CCC-Dauertestkandidat Tabbert Senara für die Redaktion auf Reisen – darunter ein paar Kurztrips, aber auch längere Touren bis nach Italien. Die recht unterschiedlichen Besatzungen machten ihre ebenfalls unterschiedlichen Erfahrungen und Einschätzungen und die bewährten CCC-Profis begutachten am Ende, wie sich nach dieser intensiven Nutzung Konstruktion, Verarbeitung und Ergonomie auf längere Zeit bewähren.

Bildergalerie

Familiengrundriss mit vier Festbetten

Der Tabbert Senara mit Etagenbett quer im Heck ist ein klassischer Familiencaravan für vier beziehungsweise fünf Personen. Als es eine junge Truppe zum Bike-Event nach Sölden zieht, kann er zeigen, wie gut die umgebaute Dinette als Bett taugt. Apropos Bike: Das untere Etagenbett ist hochklappbar, also eigentlich die ideale Garage für Fahrräder, wenn es denn eine Außenklappe gäbe. Die fehlt dem Testwagen, was für Verdruss sorgte.

Das Wetter sorgte für mehr Inanspruchnahme der Tester als des Caravans. Familie Wirtz machte Camping am Brombachsee im Mai. „Das Wetter war nicht optimal, aber wir haben das Beste draus gemacht und waren viel unterwegs“, gab Karsten Wirtz zu Protokoll. Trotz Einweisung kamen zum Start Fragen auf und es wurde die Beschreibung des Wohnwagens konsultiert, die leider Fragen offenließ.

Unterwegs erweist sich der knapp sieben Meter lange Wohnwagen als handlich und auf dem Campingplatzist ist der Senara schnell aufgebaut, mit dem Luftzelt versehen und eingerichtet. Die Fahrräder konnten innen reisen. Die Campingmöbel fanden trotz der eher kleinen Stauklappe Platz. Zwei Dachluken und die Fenster sorgen für Belüftung, so kann man den Sommer genießen.
Der beleuchtete Einstieg und die beleuchtete Markisenleiste gefallen im Campingalltag.

Komfortable Technik kostet extra

Doch insgesamt hat der Senara bei allen Wohntestern in weiten Teilen einen guten Eindruck gemacht. Von der praktischen zentralen Anschlussbox für Wasser und Strom über die Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder und LED-Licht in der Markisenleiste bis zur Bordtechnik mit Warmluft, Warmwasser, Zweiflammkocher und großem Kühlschrank kam die Ausstattung gut an. So komfortabel wird der Senara aber erst mit etlichen Extras, die den Preis von gut 25.000 Euro auf über 30.000 Euro heben. Auch die Karosserie machte auf alle einen hochwertigen Eindruck.

Platz und Stauraum gut, jedoch schmale Betten: Das sagen die Test-Camper zum Senara 460 DMK

  • Der Stauraum im Senara 460 DMK genügt für eine vierköpfige Familie. Fünf junge Mountainbiker hatten es da etwas schwerer, was aber in erster Linie an der Ausrüstung lag.
  • Das Mobiliar beurteilen alle im Allgemeinen als sehr gut verarbeitet und die Optik ist bei allen Testparteien im Alter von 30 bis 67 sehr gut angekommen.
  • Die Betten haben gute Matratzen und Lattenroste und kein einziger Tester hat sich über den Liegekomfort beklagt, aber auch nicht zu sehr gelobt. Bei Belegung mit fünf Personen kann die Dinette schnell in ein Bett verwandelt werden, ein zusätzlicher Topper erwies sich als empfehlenswert.
  • Der Küchenblock wurde durchweg als guter Standard beschrieben, die Kochflächen ausreichend groß und der Stauraum als genügend.
  • Die Nasszelle hat Standardmaße, ist spartanisch eingerichtet und das Waschbecken ist klappbar. Praktisch, aber Fluch und Segen, wenn es Platz spart, aber im Rücken stört.

 

Das Bad im Senara 460 DMK ist super kompakt. Das Klappwaschbecken kann nicht überzeugen, die Duschausstattung ist recht unnötig und der Stauraum ist knapp. Die drehbare Toilette funktioniert in Bedienung und Entsorgung nach wie vor gut.

Mobiliar und Aufbau unter der Lupe der Testprofis

Die Testprofis von CCC schauten sich nun im Dezember den Tabbert Senara gemäß den Profiteststandard an und nahmen in noch einmal unter die sprichwörtliche Lupe.

„Glasfaserverstärkter Kunststoff als Deckschicht für das Dach sieht nicht nur gut aus, es ist auch robust und hagelresistent, was das makellose Dach beweist. Die Seitenwände mit Hammerschlagblech fallen optisch etwas ab, aber auch hier sind keine Gebrauchsspuren sichtbar“, beurteilt Karosseriemeister Rudi Stahl den Senara nach einem halben Jahr im Einsatz.

Der Aufbau mit dem markanten Heck ist gut verarbeitet und nahezu perfekt abgedichtet.

Auch TÜV-Ingenieur Roman Heinzle beurteilt den Senara außen als „sehr schick und modern“. Die Ausstattung des Testwagens ist „schon sehr komfortabel, aber halt auch nicht gerade günstig.“ Fast 6.000 Euro sind zusätzlich verbaut.

 

Der Einsatz offenbart Schwächen im Mobiliar

Schreinermeister Oli Pfisterer bezeichnet „das Mobiliar als sehr modern und die offenen Ablagen statt Oberschränken an den Seitenwänden sorgen für einen schönen Raumeindruck.“ Die Verarbeitung der Möbel ist durchgängig tadellos und auch die meisten Beschläge funktionieren noch. „Nur das Tischbein und einige Verriegelungen machen Probleme.

Wohntesterin Christiane Eckl lobt den Einstieg mit der integrierten Trittstufe und der relativ breiten Tür. Auch ihr gefällt die Einrichtung. Die Mitteldinette selbst sieht mit den Kissen als Rückenlehnen gut aus und ist auch bequem.

Die Küche ist eher knapp gehalten, was den Platz angeht. Der Zwei- Flammkocher wartet aber mit elektronischer Zündung auf. Zwei Auszüge nehmen Besteck und Kleinteile auf.

Gute, kompakte Küche

Die Küche überzeugt insgesamt, „die Tabbert-Idee mit dem Seifenspender ist praktisch und auch der Zweiflamm-Kocher genügt.“ Unterschränke ohne Auszüge sind aber zu simpel.

Das quer eingebaute Bett empfindet Christiane Eckl„ mit 1,40 Metern Breite am Kopfende und gut 1,20 Metern am Fußende alles andere als großzügig. Immerhin ist es aber über zwei Meter lang“. Das zweite Schlafabteil mit dem Stockbett im Heck hat ebenfalls eher lange als breite Betten zu bieten.

Das Doppelbett vorn fällt etwas schmal aus. Es lädt zum gemütlichen Fernsehen ein.

Alle Wohntester waren mit den Fahreigenschaften des 490 DKM zufrieden. Aber was sagt der Prüfstand? Die Chassis-Experten bestätigen für den Senara die Gewichtsangaben der technischen Daten. Mit den diversen Extras an Bord liegt er unter der Herstellerangabe. Die Messwerte vom Pendelprüfstand liegen auf seine Größenklasse bezogen fast alle besser als die jeweiligen Durchschnittswerte. Nur die Deichsel ist ein wenig kürzer als der Durchschnitt, was sich negativ auf den Fahrdynamik-Kennwert (FDK) auswirkt.

Die Sicherheitsausstattung des Testwagens ist mit Schräglenkerachse, mechanischer und elektronischer Stabilisierung, selbstnachstellender Bremse, Stoßdämpfern und hinreichend tragfähigen Reifen in Ordnung.

Insgesamt gutes Fazit

Alles in allem ist dieser Senara fahrdynamisch wie in der Gesamtbeurteilung mit ein paar Extras ein nicht eben billiges, aber alles in allem gutes Paket. Vor allem natürlich für die vierköpfige Familie, wenn mal einer mehr mitmöchte, geht das aber auch. 1.210 Kilo wiegt der Wohnwagen laut Hersteller leer, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 1.800 Kilo. Wer regelmäßig sperriges Sportgerät dabei hat, sollte eine oder gar zwei Garagenklappen ordern, ansonsten ist der 460 DMK ein praktischer mittelgroßer Familienwagen – gut, aber nicht in allen Details mit echtem Tabbertstandard. Der Grundpreis für den 460 DMK liegt bei 25.490 Euro. Mehr Infos auch auf www.tabbert.com.

Infobox

Hier finden Sie den ganzen Test zum Tabbert Senara 460 DMK

Den kompletten Test mit allen Urteilen und Bewertungen lesen Sie in der Camping, Cars & Caravans Ausgabe 1/2025, erhältlich ab dem 9. Januar 2025.

Redaktion
Volker Stallmann
Seit September 1998 ist Volker Stallmann Teil der CCC-Redaktion und zuständig für Caravan- und Autotests.
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