Nicht dass Sie denken, wir hätten Einfluss darauf, wie unsere Test-Zugfahrzeuge ausgestattet sind. Die einzige Wunschoption für uns ist die Anhängekupplung. Der Rest ist außer der Motorisierung, die sich aus der Typenbezeichnung ergibt, immer eine Überraschung. Oft gibt es nicht einmal eine Ausstattungsliste dazu – man kann also nur erahnen, was man sich vor den Wohnwagen spannt, bevor die Liste nachgeliefert wird. Ganz unvoreingenommen geht man also an die Sache.
Der E-Klasse fehlt es an nichts
Das Mercedes-Benz T-Modell, als Einstiegsvariante mit 200 PS und Neungang-Automatik, kostet rund 53.000 Euro – oder, wie heutzutage ja nicht unüblich, rund 500 Euro pro Monat im Privat- Leasing. Wer das Modell kennt, weiß, dass es der E-Klasse an nichts fehlt und sie die Bezeichnung gehobene Mittelklasse zu Recht trägt.
Alle Benziner, bis auf den E63 AMG, sind mit der Mild-Hybrid-Technologie ausgestattet. Das bedeutet ganz einfach, dass das 48-Volt-Bordnetz beim Anfahren und Beschleunigen, je nach Modell, 14 bis 22 PS zusätzlich über den Riemenstartgenerator, also einer Kombination aus Lichtmaschine und Anlasser, zur Verfügung stellt.
Und wenn es schon um die Basics geht: Anders als bei der C-Klasse hat der Einstiegs-E 200 keine 1,5 Liter, sondern noch immer knapp zwei Liter Hubraum. Gerne hätten wir uns mit dem schon sehr leckeren 50.000-Euro-Brot-und-Butter-Benz auseinandergesetzt, aber Wunsch und Wirklichkeit sind selten dasselbe. Ziemlich genau 20.000 Euro liegen zwischen dem heckgetriebenen E 200 und dem allradangetriebenen Sechszylinder Mercedes-Benz E 450 in der All-Terrain-Version. 73.649 Euro – oder 675 Euro monatlich im Leasing.
Showroom-Modell oder klassischer Zugwagen?
Für viele wäre der AT mit seinen serienmäßigen Extras wie Luftfederung, 19-Zoll-Alus, Lederausstattung, LED-Licht und Lenkradheizung schon ein Traumwagen – doch ohne viel Mühe steigt der Preis in sechsstellige Sphären.
Was also letztendlich vor uns steht, ist kein klassischer Zugwagen mehr, sondern eher ein Modell für den Showroom. Okay, natürlich ist die Gefahr, sich die Finger schmutzig zu machen und die helle Innenausstattung zu beleidigen geringer, wenn man auf Knopfdruck den Haken ein- und wieder ausfahren kann, aber Camping findet nun mal in der Natur statt und da dominieren mehr grüne und braune Töne.
Blendet man die Farbe aus und sieht das Auto als „Nutzfahrzeug“, überzeugt der Mercedes-Benz E 450 4Matic All-Terrain aber voll und ganz.
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Ausführlicher Testbericht
Den kompletten Testbericht zum Mercedes-Benz E450 4Matic T-Modell All-Terrain lesen Sie in Camping, Cars & Caravans 9/2021.